METZINGEN. Alte Autoreifen im Wald, Elektroschrott auf Parkplätzen, Haushaltsmüll vor dem Kleidercontainer oder die Überreste des Vorabends am Weinberg – über solche Hinterlassenschaften müssen sich die Metzinger häufiger ärgern. Auch bei der Stadtverwaltung sorgen illegale Müllabladungen und Vandalismus zunehmend für Verärgerung. Was viele »Vermüller« allerdings offensichtlich nicht wissen: Die Verantwortlichen in Metzingen verstehen bei diesen Dingen keinen Spaß.
»Wir wissen genau, wo die Müll-Hot-Spots sind – also die Stellen und Plätze, an denen immer wieder illegal Müll abgeladen wird oder Gegenstände sinnlos zerstört werden«, sagt Jochen Krohmer, Leiter des Geschäftsbereichs Tourismus und Wirtschaft.
Seinen Müll in der Landschaft entsorgen oder liegen lassen, ist laut Stadtverwaltung »hochgradig asozial« – weil sich dann andere um die korrekte Entsorgung kümmern müssen. Meistens trifft es die Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofs. Die regelmäßigen Mülleinsätze kosten Zeit und Geld. »Es ist Steuergeld, das dafür verwendet wird. Das fehlt dann an anderer Stelle. Das können und wollen wir so nicht hinnehmen«, so die Stadtverwaltung.
Hundekot ist auch Abfall
Deshalb werden die Orte, an denen regelmäßig illegaler Müll auftaucht, künftig verstärkt überwacht und kontrolliert. Aber auch andere Stellen und Plätze in der Stadt werden im Auge behalten. Müllsünder werden angezeigt. Die Höhe des Bußgeldes richtet sich nach der Art und Menge. Eine solche Ordnungswidrigkeit kann durchaus mit einer Geldbuße bis zu 100 000 Euro geahndet werden. Hundekot ist übrigens auch »Abfall«. Führer von Hunden, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner nicht beseitigen, werden beim ersten Mal mit 50 Euro zur Kasse gebeten.
Besonders ärgerlich ist für die Stadtverwaltung, dass vielfach Müll in der Landschaft landet, der ganz einfach zu entsorgen wäre. Das allermeiste kann beim Wertstoffhof und der Schadstoffannahmestelle in der Ziegeleistraße im Gewerbegebiet Katzensteig für wenige Euro abgegeben werden. Dazu zählen Altglas, Garten- und Grünabfälle, Metalle, Papier, Verpackungen oder Sperrmüll. Zusätzlich werden bei der Schadstoffannahmestelle unter anderem Arzneimittel, Batterien, Farben und vieles mehr angenommen.
Der Müll im Wald, auf Plätzen und Straßen ist nicht nur ein Thema der Stadtverwaltung. Oft kommt es vor, dass zum Beispiel Helfer des Metzinger Verschönerungsvereins, Wanderer, Spaziergänger oder Jäger die Müllhaufen anderer beseitigen, weil sie die »Sauerei« nicht einfach liegen lassen wollen. Die Verantwortlichen in der Sieben-Keltern-Stadt setzen auf die Zusammenarbeit mit den Bürgern, um die Stadt sauber zu halten. Jeder, der etwas zu einer illegalen Müllentsorgung oder zu Vandalismus im Stadtgebiet sagen kann, kann sich bei der Stadtverwaltung melden. Die Angaben werden vertraulich behandelt. (eg)
07123 9250