WALDDORFHÄSLACH. Es hätte geblitzt, wie in einer Disco, hatte ein Autofahrer dem GEA das beschrieben, was sich vor einigen Tagen auf der B 27 bei Walddorfhäslach abspielte.
Doch trotz der zahlreichen und teils heftigen Kritik vor allem von Autofahrern, die auf der Strecke unterwegs sind, wird sich wohl an der Situation in der B 27-Baustelle zunächst nichts ändern.
Der Zorn vieler Autofahrer entzündet sich aber vor allem am Umstand, dass in diesem Streckenabschnitt die Baustelle zunächst nicht unbedingt für jeden als Baustelle erkennbar ist. Dort wo die Blitzer stehen, gibt es keine Baustelleneinrichtung mit Warnbaken, Pylonen oder verengter Fahrbahn. Vermeintlich erscheint es für manche Fahrer so, als seien sie durch die Baustelle hindurch und könnten auf der vierspurigen Bundesstraße wieder aufs Gaspedal treten. Und genau, wenn das passiert, wird es unter der Brücke für sie auf einmal plötzlich hell, sprich: Traffi Tower 2.0, wie die Typenbezeichnung der Tempomessanlagen lautet, versehen ihren Dienst und lichten Temposünder ab.
Das hatte zu zahlreicher Kritik geführt. Auf der GEA-Facebook-Seite machten offensichtlich »geblitzte« Autofahrer ihrem Ärger Luft. Das sei Abzocke und moderne Wegelagerei der Behörden.
Das zuständige Landratsamt Reutlingen bestätigte auf Anfrage, dass die Kritik wohl wahrgenommen werde, an der Verkehrsanordnung an der entsprechenden Stelle auf der B 27 würde aber zunächst mal nichts geändert. Eine Behördensprecherin meinte, die Pendler aus der Region würden jetzt den Standort der Blitzersäulen kennen und nur noch der Fernverkehr sei betroffen, wenn die beiden Traffi Tower 2.0 ihre Kamerafunktion tatsächlich auslösten. Auch werde es keine Hinweisschilder auf die automatischen Geschwindigkeits-Messanlagen auf der B 27 geben. (GEA)