BAD URACH/DETTINGEN. Etliche Räte können sich nicht oder nur sehr schwer vorstellen, wie die Trasse im engen Ermstal verlaufen soll. Schließlich hat ein Radschnellweg noch weit höhere Anforderungen als ein normaler Radweg: Die »Radautobahn« muss vier Meter oder breiter sein, Radfahrer haben darauf immer Vorrang, das heißt, an Knotenpunkten muss ihnen Vorfahrt eingeräumt werden. Zudem sollten Steigungen weitmöglichst vermieden werden, um ein schnelles Vorankommen zu gewährleisten. Wichtig auch die Trennung vom Fußgängerverkehr. Kriterien, die zu 80 Prozent auf der gesamten Strecke einzuhalten sind.
»Wir haben schon das Problem, den Autoverkehr ordentlich durch den Ort zu bringen«, sagt Bürgermeister Michael Hillert. Den Radverkehr will die Gemeinde trotzdem optimieren. Solch eine Rad-Autobahn sei zwar eine tolle Sache, doch Hillert sieht derzeit keine Möglichkeit, so etwas umzusetzen.
Bei aller grundsätzlichen Begeisterung für die neue Idee hat auch das Uracher Gremium gewisse Bedenken: Es geht nicht nur um den »Flaschenhals« Hochhauskreuzung, sondern auch die weitere Linienwahl. Nach der ersten Diskussion der Machbarkeitsstudie bevorzugt eine klare Mehrheit einen Weg entlang der Bahnlinie/Burgstraße (B 28) oder der Stuttgarter Straße Richtung Innenstadt. Umstritten bleibt auch in der Kurstadt, ob ein Radschnellweg auch außerhalb eines Ballungszentrums sinnvoll und umsetzbar ist.
Klar ist, dass die Gemeinden ihre Wunschvorstellungen aufeinander abstimmen müssen – die beste Trasse ergibt keinen Sinn, wenn sie ins Leere verläuft. Tenor der Sitzung im Uracher Gemeinderat: »Wir müssen als Allererstes mit unseren Nachbarn reden, sonst ist alles nichts.« (and)