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Aktuell Umfrage

Geteilte Meinungen vor dem Walddorfhäslacher Rathaus

Das GEA-Mobil unterwegs in Walddorfhäslach: Es ging um die Kosten für die Betreuung von Grundschülern

Das GEA-Mobil auf dem Rathausplatz von Walddorfhäslach. Redakteur Ralf Rittgeroth im Gespräch. FOTO: BECKSCHULTE
Das GEA-Mobil auf dem Rathausplatz von Walddorfhäslach. Redakteur Ralf Rittgeroth im Gespräch. FOTO: BECKSCHULTE
Das GEA-Mobil auf dem Rathausplatz von Walddorfhäslach. Redakteur Ralf Rittgeroth im Gespräch. FOTO: BECKSCHULTE

WALDDORFHÄSLACH. Bei seinem jüngsten Reporter-Einsatz hat das GEA-Mobil Station auf dem erst kürzlich neu gestalteten Rathausplatz von Walddorfhäslach gemacht. Dabei ging es gestern darum, mit den Menschen ins Gespräch über die künftigen Gebühren für die Ganztagesbetreuung an den beiden Grundschulen im Ort zu kommen.

Diese hatten zuletzt für Diskussionen im Ort und vor allem im Internet gesorgt. Eltern hatten teilweise mit deutlichen Worten ihrem Ärger darüber Luft gemacht, dass die Beiträge für sie voraussichtlich teurer werden, als sie gedacht hatten.

Richard Heim hätte es gut gefunden, wenn sich die Gemeinde mehr an den Kosten für die Ganztagesbetreuung beteiligen  würde.
Richard Heim hätte es gut gefunden, wenn sich die Gemeinde mehr an den Kosten für die Ganztagesbetreuung beteiligen würde. Foto: Ralf Rittgeroth
Richard Heim hätte es gut gefunden, wenn sich die Gemeinde mehr an den Kosten für die Ganztagesbetreuung beteiligen würde.
Foto: Ralf Rittgeroth

Denn der Gemeinderat hatte sich mit den Stimmen der Freien Wähler und der Frauenliste gegen den Vorschlag von Bürgermeisterin Silke Höflinger ausgesprochen, der eine 70/30-Verteilung der Kosten bedeutet hätte. Die Gemeinde könne ohne Probleme 70 Prozent der Gesamtkosten von 220 000 Euro übernehmen, die restlichen 30 Prozent würden auf die Eltern verteilt, so die Bürgermeisterin. Der Gemeinderat beschloss dagegen, die Kosten jeweils zur Hälfte auf Gemeinde und Eltern zu verteilen – das 50/50-Modell.

Katja Hahn kann es verstehen, dass sich der Gemeinderat dafür entschieden hat, Eltern und Gemeinde jeweils zur Hälfte an den Kos
Katja Hahn kann es verstehen, dass sich der Gemeinderat dafür entschieden hat, Eltern und Gemeinde jeweils zur Hälfte an den Kosten zu beteiligen. Foto: Ralf Rittgeroth
Katja Hahn kann es verstehen, dass sich der Gemeinderat dafür entschieden hat, Eltern und Gemeinde jeweils zur Hälfte an den Kosten zu beteiligen.
Foto: Ralf Rittgeroth

Bei der GEA-Umfrage ergab sich ein geteiltes Meinungsbild. So hätte Richard Heim ein 70/30-Modell besser gefunden. Er sagte wörtlich: »Die Kinder sind unser wichtigstes Gut.« Die Gemeinde hätte außerdem gut gewirtschaftet und stünde finanziell sogar sehr gut da, also hätte sie auch mehr übernehmen können. Für die Familien seien die Beiträge für die Ganztagesbetreuung dagegen fortlaufende Kosten, die sie erst einmal leisten müssten. Wenn es für die Gemeinde zu teuer werde, müsse eben an anderer Stelle gespart werden.

Katja Hahn kann dagegen gut verstehen, dass der Gemeinderat so entschieden hat. Es gebe bei der Betreuung ein Detail, dass die ganze Berechnung teurer mache: die letzte Betreuungsstunde zwischen 16 und 17 Uhr. Hier seien bislang zu wenig Kinder betreut worden. Wenn beide Eltern berufstätig seien und zwei Einkommen hätten, könnten die Betreuungsbeiträge für sie leistbar sein, meinte die zweifache Mutter. Alleinerziehende Mütter müssten dagegen günstigere Angebote bekommen.

Claudia Musse findet, dass sich die Diskussion viel zu sehr im Internet abspielt.
Claudia Musse findet, dass sich die Diskussion viel zu sehr im Internet abspielt. Foto: Ralf Rittgeroth
Claudia Musse findet, dass sich die Diskussion viel zu sehr im Internet abspielt.
Foto: Ralf Rittgeroth
»Die Kinder sind unser wichtigstes Gut«

Claudia Musse ist an diesem Mittag nach eigenem Bekunden aus Neugier zum GEA-Mobil auf den Rathausplatz gekommen. Die Gemeinderätin von der Frauenliste findet, dass sich die Diskussion über die Kosten der Grundschulbetreuung zu sehr im Netz abspielt. »Ich frage mich, ob das die Wirklichkeit abbildet«, sagte sie. Sie hat aber Verständnis für den Unmut von Eltern. Der Gemeinderat müsse aber »das Gesamte in der Gemeinde« im Auge behalten.

Lisa Heim hält die Ganztagesbetreuung in der Grundschule für richtig und wichtig.
Lisa Heim hält die Ganztagesbetreuung in der Grundschule für richtig und wichtig. Foto: Ralf Rittgeroth
Lisa Heim hält die Ganztagesbetreuung in der Grundschule für richtig und wichtig.
Foto: Ralf Rittgeroth

Lisa Heim hätte eine 70/30-Lösung besser gefunden. Die Staffelung der Elternbeiträge nach deren Einkommen sei aber gerecht. Die Erzieherin findet eine Ganztagesbetreuung an den Grundschulen für richtig und wichtig. Die Reutlinger Gesellschaft Pro Juventa, die das künftig übernehme, leiste gute Arbeit. »Das sind Profis«, so Lisa Heim.

Am Ende der GEA-Umfrage gesellte sich auch noch Bürgermeisterin Silke Höflinger dazu und diskutierte mit. Dabei kündigte sie an, das Thema Ganztagesbetreuung an den örtlichen Grundschulen werde auf jeden Fall nach den Kommunalwahlen erneut auf der Tagesordnung des Gemeinderates ste-hen. (GEA)