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Fuhrmannstag zeigt, was Pferde leisten können

Holzrücken, Wettpflügen und Geschicklichkeitsfahrten zogen wieder viele Zuschauer an

Pflügen mit dem Pferd ist Präzisionsarbeit und verlangt Konzentration und Geduld: Davon konnten sich viele Hundert Besucher bei
Pflügen mit dem Pferd ist Präzisionsarbeit und verlangt Konzentration und Geduld: Davon konnten sich viele Hundert Besucher beim Fuhrmannstag in Pliezhausen überzeugen. FOTO: SANDER
Pflügen mit dem Pferd ist Präzisionsarbeit und verlangt Konzentration und Geduld: Davon konnten sich viele Hundert Besucher beim Fuhrmannstag in Pliezhausen überzeugen. FOTO: SANDER

PLIEZHAUSEN. Geschicklichkeitsfahren, Wettpflügen und Holzrücken waren die drei Disziplinen, die am Sonntag beim Fuhrmannstag in Pliezhausen bewältigt werden mussten. Viele Hundert Besucher konnten dabei miterleben, was Arbeitspferde und ihre Besitzer leisten können, wobei Pferde im Forstalltag gerne wieder eingesetzt werden.

Die vom Reit- und Fahrverein Pliezhausen organisierte 33. Veranstaltung dieser Art zählt zu den ältesten und traditionsreichsten Fuhrmannstagen im Südwesten und gilt seit Langem als Szenetreff für die Fuhrleute im Herbst. Ein Treff zum Fachsimpeln für die einen, für andere, um Pferde hautnah erleben zu können, wenn sie sich in den drei Disziplinen unter Aufsicht einer Fachjury messen.

Auch wenn im Holzrücken die Baden-Württembergischen Meister ermittelt wurden, ist doch nicht der Sieg entscheidend. So startete Anton Laux mit mehreren Pferden, darunter auch die junge Belgier-Stute Sandi, die mit fünf Jahren ihr großes Talent bewies. Vertrauen, Ruhe und Gelassenheit sind unabdingbar für die teilweise gefährliche Arbeit des Gespanns im Wald.

Die Pferde müssen dabei auf Stimme und Körpersprache reagieren. Beim Wettbewerb in Pliezhausen geht es auch darum, die Arbeit mit Pferden im Wald zu demonstrieren. Den anspruchsvollen Parcours hatte in bewährter Weise Michael Graw aus Rübgarten konzipiert.

»Im Forst werden wieder verstärkt Pferde beim Holzrücken eingesetzt«, erklärte Bonnie Klein von der Forstdirektion Tübingen. Das Rücken mit Pferden sei für den Boden schonender als mit schweren Maschinen.

Fuhrmann Uwe Eitel aus dem Zabergäu hatte zuvor noch mit seinen Pferden Sina und Horst fünf Stunden Schwerstarbeit im Wald geleistet, weshalb er den Fuhrmannstag sozusagen als Entspannungsübung für seine Tiere nahm, wie er erklärte, als er sich auf das Wettpflügen vorbereitete. »Das ist gut gegen den Muskelkater«, sagte er in diesem Fall zur »Königsdisziplin der Fuhrleute«, wie das Wettpflügen auch bezeichnet wird.

»Im Forst werden wieder verstärkt Pferde beim Holzrücken eingesetzt«

Es sieht zwar auf den ersten Blick gemächlich aus, wenn die Gespanne Furche für Furche im Schritt pflügen, ist aber Höchstleistung an Präzision und Konzentration und funktioniert nur durch mit einem jahrelang eingespielten Team aus Pflüger und Gespann.

Beim Geschicklichkeitsparcours mit offenem Anhänger oder Pritschenwagen kommt es vor allem auf das fahrerische Können an. Dabei werden verschiedene Alltagssituationen eines Arbeitsgespanns nachgestellt wie rückwärts einparken oder Hindernisse wie flatternde Bänder oder enge Durchfahrten zu meistern. Zusatzpunkte können beim Ringstechen ergattert werden, bei dem der Fahrer im Trab einen kleinen Metallring mit einem Stecken aus einer Halterung stechen muss.

Das Rahmenprogramm mit Ponyreiten, Planwagenfahrten, verschiedenen Verkaufsständen mit Sattler- und Pferdebedarf sowie dem Schauprogramm im Anschluss an die Wettkämpfe machte den Fuhrmannstag zu einem Erlebnis für die ganze Familie. Auch dank des guten Wetters. »Heute sind schon von Anfang an mehr Zuschauer als sonst gekommen, wenn es morgens vielleicht noch neblig oder regnerisch war«, stellte Anja Hennecke vom Reit- und Fahrverein Pliezhausen erfreut fest. (GEA)