DETTINGEN. Das ist unübersehbar: Der Dettinger Mühleplatz liegt seit vielen Jahren im Argen. Die Aufenthaltsqualität ist gering, die Optik bezeichnet Bürgermeister Michael Hillert in der Sitzung des Technischen Ausschusses als »schäbig« vor allem im Vergleich zu den umliegenden Plätzen – die seien nach und nach bereits aufgewertet worden. Das hätte im Fall des Mühleplatzes auch schon lägst passieren sollen, die Planungen datieren von 2024. Doch sie seien laut Ortsbaumeister Felix Schiffner aus finanziellen Gründen nicht umgesetzt worden – nun sei es an der Zeit, immerhin liege das Areal an exponierter Stelle direkt am Zugang in den innerörtlichen Bereich.
Bedenken wegen der Kosten
Er habe keinen Schmerz, den Platz so zu lassen, wie er ist, erklärte Martin Salzer von der Freien Wählervereinigung (FWV): »Ich kann mit den Kosten nicht leben, wir können sie den Bürgern nicht vermitteln.« 70.000 Euro sind für die Neugestaltung veranschlagt, aus dem Programm »Natürlicher Klimaschutz in Kommunen« erhält Dettingen 56.000 Euro an Fördermitteln. Wieso nicht genau diese Summe investierten, fragte Salzer. »Wir müssen immer einen kleinen Anteil selbst aufbringen«, machte Schiffner auf die Förderrichtlinien aufmerksam.
Klar rede man um Geld, das laut Schiffner an anderer Seite fehlen werde – aber man stimme in dieser Phase zunächst einmal der Ausführungsplanung zu und fordere dazu auf, die erforderlichen Mittel im Haushalt 2026 einzustellen.
Mühlebrunnen bleibt erhalten
Von ehemals vier Bäumen steht gerade mal einer, so viele sollen wieder werden und die befinden sich laut Planungsbüro Sigmund aus Grafenberg auf Pflanzinseln. Auch sollen die bisherigen Sitzbänke durch neue ersetzt werden. Zwar wird neu gepflastert, dafür werden jedoch die vorhandenen Pflastersteine wiederverwendet und es werden auch Fahrradbügel aufgestellt.
Mit diesen Vorschlägen zeigten sich die Mitglieder des Technischen Ausschusses einverstanden, nicht jedoch mit dem Abbau des Mühlebrunnens. Der sei laut Kai Münzing eine der letzten Erinnerungen an die einst gegenüberliegende Mühle – deren Historie solle nicht in Vergessenheit geraten. Und er erinnerte daran, dass es sich dabei vor über 30 Jahren um eine Spende seines Vaters, den langjährigen SPD-Gemeinderats Hans Münzing, gehandelt habe. Die Ausschussmitglieder folgten der Argumentation – der Mühlebrunnen soll lediglich deaktiviert werden. Er funktioniert sowieso schon seit langem nicht mehr. (GEA)

