METZINGEN. Manche Tachos zeigen es gar nicht an: Tempo 5. Am unteren Rand der Schrittgeschwindigkeit. Weniger, als etwa in verkehrsberuhigten Bereichen gefahren werden darf. Am Metzinger Bahnhof ordnet ein Schild es an. Hinter der früheren Post. Und neben einem Auf- und Abgang für Reisende, die zu den Zügen am Gleis 1 wollen oder von ihnen kommen. Über dem weiß roten Blechrund: ein Dreieck, das Auto- und Zweiradfahrer vor querenden Fußgängern warnt.
Die Schilder sind noch gar nicht alt. Aber stehen schon schräg da. Hat ein Automobilist im Angesicht der überraschenden Fünf den Fuß aufs Gas zucken lassen? Die Schilderstange wirkt von vorne glatt und unversehrt. Waren die Bauarbeiter, die den Bahnhof seit dreieinhalb Jahren barrierefrei gestalten (sollen), Blauarbeiter? Unwahrscheinlich. Hat der alte Untergrund neben dem neuen Weg den eingestanzten Schildern nicht standgehalten? Gutachter könnten Aufschluss geben.
Wenn das die Bauherren, allen voran die Deutsche Bahn und nebenbei die Stadt Metzingen, denn wollen. Vielleicht stellen sie die krumme Schilderkombi auch einfach nur gerade. Damit aufrechte Fahrer sie brav befolgen können und nicht befürchten müssen, dass das ungewöhnliche Tempolimit sich selbst zu Fall bringt.
Tempo 0 bringt letztlich Aufschluss über das schräge Schild von Metzingen. Wer seine Stange von hinten genau anschaut, wird ihn entdecken, den leichten Knick im unteren Drittel. Hat wohl doch ein Auto zu unsanft dagegen gedrückt. Vielleicht auch mit mehr als Tempo 5. Zu sehen war das Limit aus seiner Perspektive jedenfalls nicht. (GEA)