DETTINGEN/STUTTGART. Ein freilaufender Kater verschwand am Montag, 13. Oktober, gegen 16 Uhr und kam nicht, wie sonst üblich, über Nacht nach Hause. Seine Halter suchten daraufhin mit einer Taschenlampe nach dem Vierbeiner, der ein Leuchthalsband trug – jedoch ohne Erfolg. Am Mittwoch fand ein Nachbar den toten Buzz eine Straße weiter in seinem Garten. Er wurde zwischen drei Tomatenranken aufgehängt. Die Ranken seien dabei so platziert worden, dass der Kater nicht hätte entkommen können. Die Polizei ermittelt. Die Halter haben zudem Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Der GEA berichtete.
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich entweder bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym, schreibt PETA in einer Pressemitteilung.
»Wer auch immer Buzz erhängt hat, muss schnellstmöglich gefunden werden, bevor noch weitere Tiere oder Menschen zu Schaden kommen«, so Lisa Redegeld, Fachreferentin bei PETA. »Es ist erschreckend, wie häufig derartige Übergriffe auf Katzen verübt werden. Fast täglich verzeichnen wir Fälle, bei denen die Vierbeiner mit Luftdruckwaffen, Schrot oder Armbrustpfeilen beschossen, mit ätzenden Flüssigkeiten übergossen, getreten oder anderweitig misshandelt werden. PETA fordert harte Strafen für Tierquäler, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Wer wehrlose Tiere quält, der schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten gegenüber Menschen zurück.«
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: »Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.« [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre »Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei« auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.
PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen aus
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So empfinden viele Menschen Hunde und Katzen als Familienmitglieder und lehnen es ab, sie zu halten, auszubeuten und zu töten, wie Schweine, Rinder oder Hühner. Trotzdem betrifft Speziesismus auch sogenannte Haustiere: Sie werden zur menschlichen Unterhaltung benutzt, oftmals unter tierschutzwidrigen Bedingungen (qual-) gezüchtet und wie Ware verkauft. Auch für Tierversuche werden sie missbraucht. (GEA)

