DETTINGEN. Letzter Schultag. Für die Schüler heißt das sechs Wochen kein Unterricht. Für die Uhlandschule bedeutete der gestrige Tag das Endgültige aus. Als Schule hat das mitten in Dettingen stehende Gebäude ausgedient. Die Schüler haben sich mit einem Luftballonstart verabschiedet. Unterrichtet werden sie vom neuen Schuljahr an in der Schillerschule, eine Gemeinschaftsschule, die, wie mehrmals berichtet, derzeit für 18,2 Millionen Euro so umgebaut wird, dass sie auch künftig allen räumlichen wie pädagogischen Anforderungen entspricht.
2015 wurde das 100-jährige Bestehen der Uhlandschule gefeiert. Generationen von Dettinger wurden hier unterrichtet. Doch eine zweite Schule kann sich Dettingen nicht mehr leisten, weshalb der Gemeinderat beschlossen hatte, sie zu schließen, ein Beschluss, der dem Gremium nicht leichtgefallen ist. »Wofür es aber zwingende Gründe gab«, wie Bürgermeister Hillert gestern auf dem Pausenhof der Uhlandschule erneut betonte. Mehrere Millionen Euro hätten in die Schule investiert werden müssen, um sie als Schule weiterführten zu können, was neben der Großinvestition in den zweiten Schulstandort der Gemeinde den kommunalen Haushalt völlig überfordert hätte.
Einen Tag vor der Schließung haben sich die rund 180 Grundschüler ihre neuen Klassenzimmer in der Schillerschule angesehen. »Die Kinder freuen sich auf den Umzug«, sagte die kommissarische Schulleiterin Sandra Reiser. »Das Kistenpacken war dann aber doch sehr emotional.« Übrigens: Der Förderverein der Uhlandschule wurde bereits aufgelöst.
Künftig: Gesundheitszentrum
Die kleine Schule sei geprägt gewesen durch die Menschen, durch Schüler und Lehrer, durch einen besonderen Geist, der hier geherrscht habe, sagte Schulrat Udo Paulus aus Tübingen zum Abschied. Er hoffe, so Paulus weiter, dass dieser Geist auch in den neuen Räumen der Schillerschule Einzug halte. Dort wird künftig die gesamte Primarstufe unterrichtet.
Das Gebäude der Uhlandschule soll jetzt ebenfalls umgebaut werden: zu einem Gesundheits- und Ärztezentrum. Eine erste Machbarkeitsstudie wurde dem Gemeinderat in jüngster Sitzung vorgelegt, wonach hier fünf bis sechs Praxen untergebracht werden könnten. Interessierte Ärzte gibt es offenbar auch schon. Nach der Sommerpause soll das Projekt weiter konkretisiert werden.
Doch jetzt sind erst einmal Ferien. »Ferienzeit, das ist die beste Zeit«, sangen die Schüler der Uhlandschule. (GEA)