BAD URACH. Die Zeiten, in denen die Hauptprobe des Schäferreigens am Freitag vor dem Schäferlauf ein Geheimtipp war, sind vorbei. Schon länger. Es sind jedes Jahr mehr, die in die Zittelstatt pilgern. So auch jetzt wieder. Die vom städtischen Forstbetrieb auf Vordermann gebrachte Waldtribüne war schon gut voll, die kleine Metalltribüne auf der Gegenseite komplett besetzt.
Die Ersten waren schon eine Stunde vorher da, um sich die besten Plätze zu sichern. Schon bei der Hauptprobe gibt’s Rote und Bier an beiden Enden des Festgeländes. Die 16 Paare des Schäferreigens zeigten zwei Tage vor dem eigentlichen Schäferlauf eine ausgezeichnete Vorstellung, komplizierte Figuren wurden vom fachkundigen Publikum mit Szenenapplaus bedacht.
Der Schäferreigen ist der viel bejubelte letzte Höhepunkt im Programm beim eigentlichen Schäferlauf am Sonntag. Die 16 Paare tanzen zu Ehren der frisch gekürten Schäferkönigin und des frisch gekürten Schäferkönigs. Eine choreografische und sportliche Höchstleistung, der viertelstündliche Hüpf-Tanz, vor allem dann, wenn der Planet sticht. Entwickelt wurde der Schäferreigen 1927 vom damaligen Oberturnwart Paul Lander, die Leitung hat seit 2001 Oberschäfer Roland Scheu. Getanzt wird seit vielen Jahrzehnten zur »Halltaler Polka« des Musikvereins Upfingen. Der legt morgen, Samstag, schon um 5 Uhr bei der Tagwacht auf dem Marktplatz los. Eine Stunde später beginnt das Böllerschießen auf der Bürgerwehr, damit auch jede und jeder in der Stadt mitkriegt, was für ein Tag ist. (and)