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Dettinger Verein »FriTzels Spielerei« zielt Spiel-Fans aus der Region an

Die Mitglieder von »FriTzels Spielerei« in Dettingen haben sich Karten- und Brettspielen aller Art verschrieben

Die Gründungsmitglieder bei ihrer Lieblingsbeschäftigung: Spielen. Nicole Zeller und Stephan Zeller (links) sowie Frank Ziegler
Die Gründungsmitglieder bei ihrer Lieblingsbeschäftigung: Spielen. Nicole Zeller und Stephan Zeller (links) sowie Frank Ziegler und Melanie Ziegler mit einer Auswahl aus ihrem großen Spielefundus. FOTO: OECHSNER
Die Gründungsmitglieder bei ihrer Lieblingsbeschäftigung: Spielen. Nicole Zeller und Stephan Zeller (links) sowie Frank Ziegler und Melanie Ziegler mit einer Auswahl aus ihrem großen Spielefundus. FOTO: OECHSNER

DETTINGEN. Winterzeit ist für viele Menschen Spielezeit. Nicht jedoch für die Ehepaare Zeller und Ziegler: Bei ihnen haben »Die Siedler von Catan«, »Carcassonne« und Co. das ganze Jahr über Konjunktur. Ihre gemeinsame große Leidenschaft mündete in die Gründung des jüngsten Dettinger Vereins, seit August ist FriTzels Spielerei im Vereinsregister eingetragen. Vorsitzende ist Nicole Zeller, als Stellvertreterin fungiert Melanie Ziegler – ihnen zur Seite stehen die Ehemänner Frank Ziegler und Stephan Zeller.

Eine reine Familienangelegenheit ist der neue Verein deshalb aber längst nicht, 20 Mitglieder zählt er inzwischen. Und zu den monatlichen Spieletreffen im Gemeinschaftsraum des Wohnprojekts Sorglos wohnen kommen in der Regel rund 50 Personen – Vielspieler und solche, die nur gelegentlich mal würfeln, sich spielend in Strategen verwandeln wollen oder in Geschicklichkeit üben. Oder karteln: »An einem Tisch sitzen immer Senioren und spielen Binokel«, erzählt Frank Ziegler.

»Wir nehmen alle sofort bei uns auf wie in einer großen Familie. Das gibt es nicht so oft«

Den Anstoß für einen Spieletreff hatte 2011 Nicole Zeller gegeben, die seit ihrer Kindheit gerne spielt und nach ihrem Zuzug nach Dettingen keine Möglichkeit mehr dazu fand. Als das Bürgerforum in der Buchhalde aktiv wurde, sah sie ihre Zeit gekommen und initiierte ein loses Zusammensein ganz im Zeichen von Spielen: »Wir fingen ganz klein an mit zwei Familien, die Fritzkes und Zellers«, erinnert sie sich. Als das Interesse vor allem nach dem Umzug ins zentral in der Ortsmitte gelegene Wohnprojekt Sorglos Wohnen immer größer wurde, musste ein Name her – die Familien standen Pate: FriTzels Spielerei war geboren.

Spieletreffs gibt es viele, oft haben die sich auf Genres spezialisiert oder sprechen nur bestimmte Spielertypen an. Anders der Dettinger, er zeichnet sich durch seine Offenheit aus: Altersgrenzen gibt es keine – der jüngste Mitspieler ist sechs und der älteste 91 Jahre alt. Absolute Spiele-Neueinsteiger sitzen bei den monatlichen Treffen ebenso am Tisch wie versierte Spieler, auch Menschen mit Handicap sind willkommen. »Diese Vielfalt war uns von Anfang an wichtig«, sagt Vorsitzender Zeller. Deshalb wird jeder Neuling auch im wahrsten Sinne des Wortes abgeholt und steht nicht verloren herum: »Wir nehmen alle sofort bei uns auf wie in einer großen Familie«, betont Melanie Ziegler. Das mache den Dettinger Spieletreff in der Szene auch so einzigartig: »Das gibt es nicht so oft.«

Das Konzept kommt weit über das Ermstal hinaus an, Mitspieler sind unter anderem aus Stuttgart, Tübingen, Reutlingen und Calw. Christoph Bigalke reist aus Oberensingen an, Gründungsmitglied Dagmar Schwarz sogar aus Karlsruhe und beide nehmen heute, Samstag, an der deutschen Splendor-Meisterschaft in Darmstadt teil. Das Qualifikationsturnier hatte FriTzels Spielerei veranstaltet.

Aus dem reinen Spieletreff ist längst mehr geworden, werden Turniere veranstaltet oder auch Prototypen für Spieleentwickler getestet. Außerdem beteiligt sich der Verein seit 2016 an der Stadt-Land-spielt-Aktion. Im Mai wird Spieleautor und Verleger Till Meyer zu einem Workshop erwartet.

»Die Leute sollen nette Stunden in Gemeinschaft verbringen und mit- einander Spaß haben«

Der Verein verlässt inzwischen Dettingen auch, veranstaltet zum Beispiel in den Büchereien Bad Urach und Münsingen Spieletreffs. Das Ziel der vielfältigen Aktivitäten ist ganz klar: Die Lust am Spielen zu vermitteln. Dafür investieren die Zellers und Zieglers viel Zeit, besuchen regelmäßig Spielemessen, halten Kontakte zu anderen Treffs, Verlagen und Spielentwicklern, testen neue Spiele und lesen sich in komplizierte Anweisungen ein. Bei den monatlichen Treffs legen sie Spiele aus, die Besucher können aber auch welche mitbringen. Wichtig ist so oder so eines: »Die Leute sollen nette Stunden in Gemeinschaft verbringen und miteinander Spaß haben«, erklärt Nicole Zeller. Sie freut sich, dass FriTzels Spielerei längst auch zu einer Kontaktbörse wurde und Freundschaften entstanden sind.

Die beiden Ehepaare treffen sich jedenfalls immer wieder zum Spielen: Welches Spiel dann angesagt ist, wird nach Lust, Laune und Zeit entschieden. Die Auswahl ist groß: Zellers haben rund 750 Spiele in ihrem Fundus, bei den Zieglers sind immerhin noch 500. (GEA)

 

 

 

 

DAS NÄCHSTE TREFFEN

Der Verein trifft sich monatlich im Wohnprojekt Sorglos wohnen in Dettingen, Bahnhofstraße 10 (Gemeinschaftsraum). Der nächste Spiele-Nachmittag ist am Samstag, 14. Dezember, ab 15 Uhr. (oech)

www.fritzelsspielerei.de