BAD URACH/DETTINGEN. Individuell auf den Bedarf der Menschen zugeschnittene Angebote sowie die Zusammenarbeit mit (kommunalen) Partnern sind Inhalte sozialer Arbeit, an deren Weiterentwicklung die Stiftung Bruderhaus-Diakonie aktuell arbeitet. Dazu waren Verantwortliche in acht Regionen in Baden-Württemberg im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern von Kreisen, Kommunen und Kirche. Der Stiftungsgründer, der Theologe Gustav Werner, hatte mithilfe von Freunden und Förderern im 19. Jahrhundert in Württemberg an vielen Orten Rettungsanstalten für Kinder und Menschen in Not errichtet.
Im Austausch mit den Bürgermeistern von Bad Urach und Dettingen ging es nun insbesondere um die bedarfsgerechte Versorgung der Bürger mit sozialen Unterstützungsleistungen. Dabei stellen gesetzliche Rahmenbedingungen wie die Landesheimbauverordnung und das Bundesteilhabegesetz die Einrichtungen der Bruderhaus-Diakonie vor große Herausforderungen. So muss etwa für das gerontopsychiatrische Pflegeheim Königshöhe in Dettingen ein neuer Standort gefunden werden. Bürgermeister Michael Hillert betonte die große »Akzeptanz der Pflegegruppen in Dettingen« und bot Thomas Stäbler, Fachbereichsleitung Altenhilfe Ermstal/Alb der Bruderhaus-Diakonie, seine Unterstützung an.
Erfreuliche Nachrichten hatte Klaus Fischer, Leitung Region Reutlingen Arbeit und berufliche Bildung der Bruderhaus-Diakonie. Der geplante Neubau des Förder- und Betreuungsbereichs für Menschen mit Behinderung in Dettingen liege trotz der Corona-Pandemie im Zeitplan.
Rund hundert Klienten betroffen
Im Gespräch mit Bürgermeister Elmar Rebmann ging es um die Dezentralisierung von drei großen Einrichtungen für Menschen mit Behinderung in Bad Urach. Davon betroffen sind etwa hundert Klienten, die zukünftig in kleineren Einheiten mit fünf bis zehn betreuten Plätzen leben sollen. Wegen der hohen Mietpreise sei es schwierig, Wohnraum zu finden, berichtete Johannes Schneider, Fachbereichsleitung Behindertenhilfe Ermstal der Bruderhaus-Diakonie. Bürgermeister Rebmann sicherte hier seine Hilfe zu. Er unterstrich die gute Zusammenarbeit mit der Bruderhaus-Diakonie, mit der ihn »Ökonomie, Ökologie und Soziales« verbinden.
Bei der Gartenschau Bad Urach 2027 begrüßt Rebmann die Beteiligung der Bruderhaus-Diakonie als inklusiven Partner. Einen Einsatz der Klienten könne er sich gut vorstellen. Man könne etwa zusammen ein Café betreiben oder die Klienten im Bereich der Kassen einsetzen: »Da gibt es eine Chance.« Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Gemeinden und der Bruderhaus-Diakonie soll durch jährliche Treffen intensiviert werden. (eg)