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Aktuell Tradition

Bis zum nächsten Schäferlauf soll's eine eigene Uracher Tracht geben

Bald steht ein großes Fest an: 300 Jahre Schäferlauf. In der Festwoche zeigen sich Hunderte in Trachten, es gibt aber noch kein Original. Dem soll nun Abhilfe geschaffen werden.

Hannes und Schäferlies? Diese kleinen Schäferreigen-Mitglieder haben schon früh ihre Liebe zum Schäferlauf entdeckt. Die Kindert
Hannes und Schäferlies? Diese kleinen Schäferreigen-Mitglieder haben schon früh ihre Liebe zum Schäferlauf entdeckt. Die Kindertrachten sind allerdings nicht historisch. Foto: Andreas Fink
Hannes und Schäferlies? Diese kleinen Schäferreigen-Mitglieder haben schon früh ihre Liebe zum Schäferlauf entdeckt. Die Kindertrachten sind allerdings nicht historisch.
Foto: Andreas Fink

BAD URACH/METZINGEN. Der Schäferlauf ist ein Traditionsfest ersten Ranges. Im kommenden Jahr wird in Urach das 300-Jahre-Jubiläum gefeiert – in 486 Tagen steigt das große Fest. Ein Fest, bei dem Jahr für Jahr mehr Menschen in Tracht unterwegs sind, vor allem Jüngere. Nicht nur bei so hochkarätigen Traditionsveranstaltungen feiern immer mehr in Mieder, Janker, Kniebundhose und Haferlschuh. Tracht ist in.

Die Trachten sind in aller Regel an der bayrischen Modesprache orientiert, viele davon made in China. Eine traditionelle Uracher Tracht gibt es nicht. Zum 300-Jahre-Jubiläum des Schäferlaufs soll’s nun eine geben. Mit der Idee geht das Schäferlauf-Team schon einige Jahre schwanger, sagt der Uracher Pressesprecher Bernd Mall. Vor gut einem Jahr haben sich die Schäferlauf-Macher dann mit der Modeschule Metzingen in Verbindung gesetzt, wo sich eine Design-Klasse mit der Idee einer Uracher Tracht beschäftigt hat. »Wir haben sehr viel Spaß zusammen gehabt«, berichtete Bürgermeister Elmar Rebmann in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats, »es war ein angeregter und fruchtbarer Austausch über Design.« Vorgaben vom Schäferlauf-Team gab’s nur wenige. Nur so viel: Die Tracht soll auch in Teilen funktionieren – muss also auch gut aussehen, wenn man »nur« ein Mieder oder einen Janker trägt. Die Stadtfarben Blau, Weiß, Rot haben die Modeschülerinnen und -schüler von selber aufgegriffen.

Auch Silke Maier und Peter Hiller, die seit 2019 den  Schäferlauf moderieren, tragen Tracht – 2023 mit der neu geschaffenen Urac
Auch Silke Maier und Peter Hiller, die seit 2019 den Schäferlauf moderieren, tragen Tracht – 2023 dann mit der neu geschaffenen Uracher Version. Foto: Andreas Fink
Auch Silke Maier und Peter Hiller, die seit 2019 den Schäferlauf moderieren, tragen Tracht – 2023 dann mit der neu geschaffenen Uracher Version.
Foto: Andreas Fink

Die Katze jetzt schon aus dem Sack gelassen hat der Bürgermeister, »weil wir den Uracherinnen und Urachern genügend Zeit geben wollen, sich eine Tracht zuzulegen«. Nicht made in China, so viel Tradition muss sein. Es gibt in der Region Hersteller, bei denen sich Musikvereine eindecken. Das Schäferlauf-Team denkt weiter: Die Stadt will Schnittmuster rausgeben, damit sich Nähbegabte selber eine Tracht nähen können. Auch die Idee, Nähekurse zu organisieren, steht im Raum.

Modeschau auf dem Marktplatz

Das Schäferlauf-Team hat die Entwürfe schon gesehen und für gut befunden, hütet sie bisher aber wie ein Staatsgeheimnis. Wie die Uracher Tracht, die sich weit über das 300-Jahre-Schäferlauf-Jubiläum hinaus zu einem neuen Stück Tradition entwickeln soll, aussieht, kann man bei einer Modenschau auf dem Marktplatz am Donnerstag, 28. April, um 18 Uhr sehen. »Die Suche nach Models läuft«, sagt Bürgermeister Elmar Rebmann, »sehr erfolgreich: Wir brauchen dreißig und haben fast schon die Hälfte.« (GEA)

www.badurach-schaeferlauf.de