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Bewegung im Hotel am Berg in Bad Urach

Gunther und Helmut Single aus Nürtingen bauen das Uracher Traditionshaus in eine Seniorenresidenz um

Im Hotel am Berg am Uracher Hochberg tut sich wieder was. Bauleute räumen das ehemalige Nobelhotel, im Hintergrund gräbt sich ei
Im Hotel am Berg am Uracher Hochberg tut sich wieder was. Bauleute räumen das ehemalige Nobelhotel, im Hintergrund gräbt sich ein Bagger in den Hang. Er schafft Platz für den zentralen Treppenturm des Erweiterungsgebäudes. Foto: Andreas Fink
Im Hotel am Berg am Uracher Hochberg tut sich wieder was. Bauleute räumen das ehemalige Nobelhotel, im Hintergrund gräbt sich ein Bagger in den Hang. Er schafft Platz für den zentralen Treppenturm des Erweiterungsgebäudes.
Foto: Andreas Fink

BAD URACH. »Haben wir jetzt einen neuen Steinbruch am Hochberg?« Wolfgang Lieb wusste in der Sitzung des Uracher Gemeinderats ganz genau, dass dem nicht so ist – der FDP-Stadtrat wollte einfach nur wissen, was sich hinterm »Hotel am Berg«, das schon etliche Jahre im Dornröschenschlaf vor sich hin gammelt, tut. Dort steht seit einigen Tagen ein kleiner Bagger und beißt sich in den Hang. Auch im Haus ist Bewegung.

Im August könnte es losgehen

"Der Bagger macht Grabungs- und Abfangarbeiten", informierte Tim Wilhelm, der im Rathaus den Fachbereich 2 (Bau und Technik, Bauverwaltung und Stadtplanung) leitet. Es tut sich also wieder was in dem Uracher Traditionshaus. Gunther und Helmut Single aus Nürtingen haben das geschichtsträchtige Nobelhotel im Februar 2017 gekauft. Die zwei Singles, die nur weltläufig miteinander verwandt sind – Gunther hat ein Architekturbüro, Helmut einen Stuckateurbetrieb. Das Hotel am Berg ist nicht das erste Projekt, das sie als Geschäftspartner – sie firmieren unter "Single2 GbR" anpacken. In Wendlingen haben sie die ehemalige Kantine der Möbelfabrik Erwin Behr in ein schickes Hotel mit Nobelrestaurant umgestaltet.

»In Urach planen wir ein altersgerechtes, barrierefreies Wohnprojekt mit einer Pflegeeinrichtung im Haus«, hatte Gunther Single dem GEA im September 2020 gesagt. »Es bleibt bei den Plänen«, sagte gestern sein Mitarbeiter Engin Balaban. Trägerin wird die Marc Wilms GmbH & Co.KG aus Leinfelden-Echterdingen sein, die im Kreis Esslingen seit mehr als zehn Jahren für »Lebensqualität im Alter« steht. Entstehen sollen im Hotel am Berg rund sechzig Appartements mit einer Größe von 30 bis 35 Quadratmetern. »Üppige Zimmer mit Nasszellen«, so Single, »manche lassen sich zusammenlegen, damit auch Paare einziehen können.« Den Saal und den Querbau oben sieht er für die Tagespflege vor. Die Appartments nehmen rund 2 000 Quadratmeter ein, die Tagespflege rund 1 000 Quadratmeter.

Im Erdgeschoss soll wieder ein Restaurant entstehen. Single stellt sich vor, dass es nicht nur von den Senioren genutzt werden kann, sondern auch von »externen« Besuchern. »Wir wollen auf jeden Fall ganz viel von dem alten Charme, den das Haus hat, erhalten«, sagte der Architekt dem GEA.

»Wir warten derzeit nur noch auf die Stellungnahme der Heimaufsicht im Landratsamt«, sagt Tim Wilhelm, »die sollte noch im Juli kommen.« Dann dürfte die Baugenehmigung mit Baufreigabe nur noch eine Formsache sein. Bauzeit: plusminus anderthalb Jahre. (GEA)