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Aktuell Klimaschutz

Auf dem Weg zum klimafreundlichen Bempflingen

Arbeitskreis will Konzepte erarbeiten und Impulse setzen. Corona hat Aktivitäten zunächst ausgebremst

Beim Heizen kann man einiges für den Klimaschutz tun.  FOTO: KLOSE/DPA
Beim Heizen kann man einiges für den Klimaschutz tun. FOTO: KLOSE/DPA
Beim Heizen kann man einiges für den Klimaschutz tun. FOTO: KLOSE/DPA

BEMPFLINGEN. Auf den Weg zu einem »klimafreundlichen Bempflingen« möchte der gleichnamige Arbeitskreis Bürger, Verwaltung und Gemeinderat unterstützend begleiten. Initiator Dominique Holländer ist sich angesichts der Fülle an Themen bewusst: »Es wird ein langer Prozess.« An dessen Beginn steht als erste Aufgabe, das Bewusstsein der Bempflinger für das Thema zu wecken. Dazu gehört kritisches Nachdenken über das eigene Verhalten.

2018 hatte Dominique Holländer nach einem ersten Gespräch mit Bürgermeister Bernd Welser über eine mögliche Energieautarkie von Bempflingen Mitstreiter gesucht. Zu einem Informationsabend Anfang 2019 waren rund 20 Interessierte gekommen.

Aus einem reinen Meinungsaustausch wurde bei den zweimonatlichen Treffen dann mehr, die Zahl der Aktiven nahm aber ab: »Es kristallisierte sich ein harter Kern von rund sechs Personen heraus«, so Holländer. Als die Gruppe dann öffentlichkeitswirksam durchstarten wollte, kam Corona – die Aktivitäten wurden ausgebremst. Bis zum Lockdown erstellte der Arbeitskreis klimafreundliches Bempflingen eine Homepage und investierte viel Zeit in die Auswertung von drei Masterarbeiten von Studenten der Hochschule Esslingen. Die hatten eine Ist-Analyse der Gemeinde durchgeführt. Die Ergebnisse wurden hochgerechnet und ergaben ein gutes Bild der Gemeinde: »Wir können einiges damit anfangen«, unterstreicht Holländer. Vor allem kristallisierten sich mit den Themen Verkehr und Mobilität, Heizen und Energie Schwerpunkte heraus. Auch im Detail lieferte die Umfrage Ergebnisse: »In Bempflingen hat das Thema Carsharing keine große Akzeptanz.«

Beim Baugebiet zeitnah ansetzen

Basierend auf den Ergebnissen könne sich Bempflingen durchaus auf einen klimafreundlichen Weg machen. Die Gemeinde, so Holländer, müsse mehr gestalten und weniger verwalten. »Da können wir mit Rat und Tat zur Seite stehen.« Es sei wichtig, visionär zu denken, ein individuelles Konzept für Bempflingen zu erarbeiten und zu definieren, wo die Gemeinde in bestimmten Zeiträumen sein will. Es handele sich um einen langfristigen Prozess, wobei ein Thema relativ zeitnah in Angriff genommen werden könne – die nachhaltige energetische Ausgestaltung des künftigen Baugebiets »Obere Au II«: »Ein Neubaugebiet wird heute nicht mehr so gestaltet wie vor 20 oder 30 Jahren.« Denkbar sei unter anderem die Einrichtung eines Nahwärmenetzes, das auch den alten Bestand miteinbezieht: »Rund 30 Prozent der Heizungsanlagen in den Häusern müssen in den nächsten Jahren ausgetauscht werden.«

Der Arbeitskreis hat im November eine Fragebogenaktion an die Fraktionsvorsitzenden und an Bürgermeister Bernd Welser initiiert – nun wird auf den Rücklauf gewartet. Nächstes Ziel ist, ein Netzwerk aufzubauen und weitere Bürger für die Mitarbeit im Arbeitskreis zu begeistern. Der Gemeinde soll nichts aufgezwungen werden, betont Dominique Holländer, vielmehr wolle man Potenziale aufdecken: »Wir sehen uns als unabhängige Instanz, um weitere Perspektiven zu bieten und Maßnahmen mit auf den Weg zu bringen.« (eg)

 

www.klimafreundliches- bempflingen.de