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Das sind die fünf Kandidaten für die Bempflinger Bürgermeisterwahl

Thorsten Feisthammel (41), Bernhard Frasl (49), Daniel Friesch (28), Daniel Hentschel (35) und Frank Lindner (43) wollen Rathauschef in Bempflingen werden. Amtsinhaber Bernd Welser tritt nach 16 Jahren nicht mehr an. Die Wahl findet am Sonntag, 9. November, statt, die Kandidatenvorstellung am Mittwochabend, 22. Oktober.

Die Verwaltung hatte aktiv nach einem Nachfolger für Bernd Welser gesucht
Die Verwaltung hatte aktiv nach einem Nachfolger für Bernd Welser gesucht Foto: Kirsten Oechsner
Die Verwaltung hatte aktiv nach einem Nachfolger für Bernd Welser gesucht
Foto: Kirsten Oechsner

BEMPFLINGEN. Ein Posten, fünf Bewerber: Thorsten Feisthammel, Bernhard Frasl, Daniel Friesch, Frank Lindner und Daniel Hentschel möchten Nachfolger von Bempflingens Bürgermeister Bernd Welser werden. Der bisherige Amtsinhaber tritt nach 16 Jahren nicht wieder an, am Sonntag 9. November, wird nun ein neuer Bürgermeister gewählt. Eine mögliche Stichwahl ist für Sonntag, 30. November, terminiert. Die drei Kandidaten stellen sich am Mittwoch, 22. Oktober, 19 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus vor.

Thorsten Feisthammel
Thorsten Feisthammel Foto: Kirsten Oechsner
Thorsten Feisthammel
Foto: Kirsten Oechsner

Thorsten Feisthammel hat in Bempflingen bereits als langjähriger Dirigent und Vorsitzender des Musikvereins Akzente gesetzt. Den Taktstock hat der 41-Jährige inzwischen abgegeben, künftig würde er gerne in der Gemeinde den Ton angeben: »Ich habe 18 Jahre viel Wertschätzung erfahren«, erklärt Feisthammel. Nun sei es an der Zeit, den Bempflingern etwas zurückzugeben. Er sei sich der Herausforderung bewusst, unterstreicht der Quereinsteiger und er werde sie meistern. Sein Leben sei jeher von Flexibilität und Abzweigen geprägt gewesen: Nach einem Musikstudium arbeitete er als Musiklehrer, machte sich später mit einer Musikschule selbstständig und stieg als Angestellter in die Möbelbranche ein. Inzwischen leitet der Vater von zwei Kindern die Filiale eines Polstermöbelgeschäftes in Fellbach.

Diese Erfahrungen möchte Feisthammel, der in Metzingen lebt, ins Rathaus einbringen: »Es kann helfen, wenn man einen Blick von außen mitbringt«. Er wolle mit Maß in Bempflingens Zukunft investieren, die werde zwar von Instandhaltungen und Sanierungen geprägt sein. Aber man müsse manche Dinge wie die Reaktivierung der Kelter angehen. Ein offenes Ohr für alle Bempflinger zu haben sei für ihn die Basis für ein konstruktives Miteinander in der Gemeinde. Die brauche fürs Vorwärtskommen keine Parteipolitik, das einstige aktive CDU-Mitglied kandidiert parteilos.

Bernhard Frasl
Bernhard Frasl Foto: privat
Bernhard Frasl
Foto: privat

Seit 17 Jahren lebe er gerne mit seiner Frau und den 14-jährigen Zwillingen im Herzen des Ortes und deshalb liege ihm auch viel an der Gemeinde. Der parteilose Kandidat Bernhard Frasl betont, dass ihm die Kommunikation und der Austausch mit den Bürgern, Vereinen und Unternehmen ein großes Anliegen sei. Er stehe für Ehrlichkeit und einen Dialog auf Augenhöhe, Offenheit und Transparenz. Sein Ziel: Für mehr Miteinander sorgen und das Dorfleben stärken. Für ihn gelte eines: Bewährtes fortführen und neue Akzente setzen. In Bempflingen laufe nichts extrem schief: »Ich wohne in einer lebenswerten Gemeinde.« Intensiver würde er jedoch das Thema Digitalisierung angehen, es fehle eine Bürger-App. Vor drei Jahren habe er eine Facebook-Gruppe für Bempflingen ins Leben gerufen, informiere seither über alle relevanten Themen. Eine Whats-App-Gruppe folgte.

In Dettingen aufgewachsen, lernte Frasl zunächst Werkzeugmechaniker und machte an der Abendschule den Meister. Seit zehn Jahren arbeitet er als technischer Berater bei einem Maschinenhersteller im Außendienst. In seinem Beruf müsse er stets flexibel reagieren, individuelle Lösungen für Probleme finden und neu in Themen einarbeiten. Mit dem hervorragenden Rathaus-Team an seiner Seite könne er sich sehr gut vorstellen, eren Chef zu sein: »Man kann alles lernen, wenn man will und ich möchte das.«

Daniel Friesch
Daniel Friesch Foto: privat
Daniel Friesch
Foto: privat

35 Minuten vor Ende der Bewerbungsfrist hat Daniel Friesch seine Unterlagen eingereicht. Der 28-jährige Last-Minute-Kandidat lebt in Bempflingen und arbeitet als Markt- und Sozialforscher. Friesch ist seit vielen Jahren Mitglied von »Die Partei« (Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative), für die er auch politisch aktiv ist: Daniel Friesch ist Generalsekretär des Landesverbands Baden-Württemberg und stellvertretender Vorsitzender im Kreisverband Esslingen. »Ich hatte keine Eile«, meint er zu seinen knapp vor Bewerbungsschluss eingereichten Unterlagen, dahinter würden keine strategischen Überlegungen stehen.

Sein Hauptbewegungsgrund für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren sei der Wunsch, konkrete Vorstellungen hinsichtlich Bempflingens Infrastruktur umzusetzen: Er stehe für mehr Stausee, ein solcher solle zwischen Bempflingen und Kleinbettlingen entstehen. Nicht nur im Bereich des Hochwasserschutzes würde dieses mutige Infrastrukturprojekt enorme Vorteile bieten. Durch die Konzeption als Badesee würden, so Friesch, weitreichende Impulse im Bereich Naherholung, wirtschaftlicher Entwicklung und Biodiversität gesetzt. Nicht zuletzt könnte so das Dorfgemeinschaftshaus und eine gemeindeeigene gastronomische Außenverkaufseinheit erweitert werden.

Daniel Hentschel
Daniel Hentschel Foto: privat
Daniel Hentschel
Foto: privat

Daniel Hentschel sieht sich als Bempflinger durch und durch: Er sei im Ort aufgewachsen und nach wie vor tief verwurzelt – auch wenn er derzeit mit Frau und dem 13 Monate alten Sohn in Unterensingen lebt. Doch der 35-Jährige möchte wieder zurück in sein Heimatdorf: Privat wie auch beruflich. Er kandidiere, weil er Bempflingen etwas zurückgeben wolle. Ihm sei eines wichtig: »Mein Sohn soll so aufwachsen wie ich früher.« Deshalb setzte er sich für ein starkes Bempflingen ein, in dem alle gerne leben wollen und könnten. Angesichts knapper Finanzen seien Veränderungsprozesse jedoch unumgänglich. Das heiße nicht, Bewährtes abzuschaffen, sondern alteingefahrenes zu ändern - das müsse als Chance begriffen werden.

Effizient, transparent und bürgernah – diesen Ansprüchen wolle er als Bürgermeister gerecht werden. Die langjährige berufliche Erfahrung als leitender Angestellter in einem internationalen Unternehmen im Handel mit Handlungsvollmacht und der Verantwortung für mehr als 100 Mitarbeitende könne er in die Verwaltung einer Kommune einbringen. Er sehe es als Vorteil an, bislang politisch noch nicht aktiv gewesen zu sein und keiner Partei anzugehören. Die würden die Lebensrealität der Menschen nicht verstehen und deshalb auch an den Bürgern vorbei entscheiden. Gemeinschaft, Verlässlichkeit und Tatkraft – diese Werte vertrete er.

Frank Lindner
Frank Lindner Foto: privat
Frank Lindner
Foto: privat

Der 43-jährige Kandidat Frank Lindner lebt mit Frau und Sohn derzeit zwar in Hülben, ist aber in Großbettlingen aufgewachsen und deshalb kenne er die Region und ihre Menschen: »Für mich persönlich sind die Umstände perfekt.« Mit den Bürgern, Unternehmern und Vereinen gemeinsam in engem Dialog den Ort gestalten, kreativ neue Wege gehen – das sei sein Anliegen: »Verwalten kann ich, das ist die Basis.« Derzeit ist Frank Lindner Verwaltungsleiter im Stuttgarter Hochbauamt der Stadt Stuttgart. Er würde aber gerne etwas bewegen und gestaltet – deshalb die Kandidatur. Er freue sich auf den Zuwachs an Aufgaben und Verantwortung als Bürgermeister.

Frank Lindner ist gelernter Bau- und Möbeltischler, später war er für zwölf Jahre in Pfullendorf als Zeitsoldat bei der Bundeswehr und machte dort eine Ausbildung zum Mediengestalter und Medienfachwirt. Auf die Bundeswehr folgte ein Public Management-Studium an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Ludwigsburg und danach der Wechsel zur Stadt Stuttgart. Die Verwaltungsarbeit kenne er, die Kommunalpolitik ebenfalls. Abseits seines Berufslebens sei er vielfältig kommunalpolitisch engagiert gewesen. Bis heute habe er, so das CDU-Mitglied, verschiedene Ämter bei der Partei ausgeübt. Er trete jedoch als unabhängiger Kandidat an, denn in der Kommune gehe es nicht um Parteipolitik, sondern um die Sache und die Bürger