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Aktuell Song-Rebell

Konstantin Wecker liest aus seinem Leben

Sonst wettert er mit seinen Liedern gegen Ungerechtigkeit, in der Tübinger Stiftskirche taucht Song-Rebell Konstantin Wecker hingegen tief in seine eigene Vita ein, mit Lesungen aus seiner Biografie und anarchischen Gedichten

Gewohnt wortgewaltig: Liedermacher Konstantin Wecker bei seiner Lesung in der Tübinger Stiftskirche.   FOTO: SPIESS
Gewohnt wortgewaltig: Liedermacher Konstantin Wecker bei seiner Lesung in der Tübinger Stiftskirche. FOTO: SPIESS
Gewohnt wortgewaltig: Liedermacher Konstantin Wecker bei seiner Lesung in der Tübinger Stiftskirche. FOTO: SPIESS

TÜBINGEN. Ein paar Lieder lässt er sich dann doch nicht nehmen am Montagabend in der Stiftskirche, a cappella gesungen und mit seiner typischen Kritik am »gnadenlosen Funktionalismus« der Welt. Ansonsten liest er aus seiner Biografie, die er mit seinen beiden Freunden Günter Bauch und Roland Rottenfusser geschrieben hat.

Mit einem Lächeln setzt sich Wecker auf den Stuhl in der Kirche. Was folgt, ist eine Rückschau auf 50 Jahre Aufbegehren gegen Intoleranz und Fremdenhass – aber auch auf zarte, kuriose und dunkle Momente eines schillernden Lebens. Da ist zum einen das Feindbild eines starren Schulsystems, dessen Lehrpersonal er als »zu 90 Prozent« als Altnazis identifiziert; da sind die eigenen Fluchten, Exzesse und Abstürze samt Kokainsucht und Gefängnisaufenthalten.

Wecker präsentiert sich gewohnt wortreich, moralisierend und stets mit einem lockeren Spruch auf den Lippen. Ein sympathisches Urgestein, ein Überzeugungstäter. (jüsp)