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Wo das neue Hallenbad von Tübingen gebaut wird

Im Tübinger Rathaus hat man die Standorte geprüft: Eine größere Nähe zur Stadt wird favorisiert.

Das neue Hallenbad, dass in Tübingen gebaut wird, soll - wie ursprünglich angedacht - in der Nähe des Freibades entstehen. Mit 50-Meter-Bahn und einer möglichen »Sportpromenade«. Foto: Hoppe/dpa
Das neue Hallenbad, dass in Tübingen gebaut wird, soll - wie ursprünglich angedacht - in der Nähe des Freibades entstehen. Mit 50-Meter-Bahn und einer möglichen »Sportpromenade«.
Foto: Hoppe/dpa

TÜBINGEN. Es bleibt dabei. Das neue Hallenbad in Tübingen wird beim heutigen Freibad gebaut. Standorte auf den Mühlbachäckern oder beim Schulzentrum in Tübingen-Derendingen scheiden aus, heißt es im Rathaus. Ein 50-Meter-Becken braucht eine bestimmte Fläche, und die Stadt hat dort keine passenden Grundstücke.

Von den beiden möglichen Flächen beim Freibad wiederum favorisieren die städtischen Planer die näher am Sportgelände gelegene. Der Weg zu den Schulen ist kürzer. Der gesamte Bereich zwischen Paul-Horn-Arena und Neckar könnte attraktiver gestaltet werden. Bereits bei der erfolglosen Bewerbung für die Landesgartenschau war eine Aufwertung des Areals als »Sportpromenade« im Gespräch. Das Hotel am Bad müsste weichen. Dessen Pachtvertrag läuft Ende 2026 aus.

Die westliche Variante beim Festplatz ist auch nicht ohne. Die Verbindung zum Freibad wäre leichter herstellbar, weil man weniger in die Bausubstanz eingreifen müsste. Mit dem Auto ist diese Stelle noch besser zu erreichen, weil der Festplatz sich als Parkplatz anbietet. Für größere Veranstaltungen wäre der Festplatz dann jedoch weniger gut nutzbar. Außerdem würde mehr Boden versiegelt werden.

Kosten um die 33 Millionen Euro

Die Kosten bewegen sich in derselben Größenordnung. Nach einer groben Schätzung liegt die Variante West beim Festplatz bei 32,4 Millionen Euro. Die östliche Variante beim Hotel am Bad ist mit 33,5 Millionen Euro etwas teurer.

Wellness wäre zu teuer

Einige Tübinger haben gehofft, dass das neue Hallenbad auch eine Aufwertung in Richtung Wellness bringt. Diesen Plänen verpassen die Fachleute einen Dämpfer. Eine Wellness-Anlage, die ihren Namen auch verdient, wäre nach Ansicht der eingeschalteten Unternehmensberatung mit Kosten von rund fünf bis sieben Millionen Euro verbunden – und das kommt danach nicht durch Eintrittspreise wieder rein.

Die Strahlkraft einer solchen Anlage außerhalb Tübingen wäre nach ihrer Ansicht begrenzt – sie würde nicht ausreichend zusätzliche Gäste anlocken. Der Betrieb wäre defizitär. Bei der Variante Ost (Hotel am Bad) müsste man mit einem jährlichen Defizit von einer halben Million Euro rechnen, bei der Variante West wären es wohl 300 000 Euro jährlich. Aus Kundensicht ist das enttäuschend, sagen die Planer, aber wer Verbesserungen in puncto Wellness will, tue besser daran, das Hallenbad Nord attraktiver zu gestalten.

Der Gemeinderat hat zwar schon entschieden, dass ein neues Hallenbad gebaut werden soll. Der Standort ist aber bisher nicht festgelegt. Im Herbst wird ein Realisierungswettbewerb gestartet. Für den Baubeginn wird das zweite Quartal 2026 angepeilt. Läuft alles nach Plan, könnten die ersten Schwimmer im Frühjahr 2028 ihre Bahnen im neuen Hallenbad Süd ziehen. (-jk)