TÜBINGEN. Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen im höheren Alter. Im Vergleich zu Depressionen im frühen Erwachsenenalter bleibt die Altersdepression aber oft unerkannt und wird nicht ausreichend behandelt. Das wollen Wissenschaftler um Professor Martin Hautzinger, Leiter der Abteilung »Klinische Psychologie und Psychotherapie« an der Uni Tübingen, und sechs weiteren Instituten jetzt ändern. Über ihre Studie wollen sie innerhalb von zwei Jahren erforschen, ob bewährte Therapien auch für Ältere funktionieren. Dass der Anteil der Menschen mit Depressionen im Alter zunimmt, liege unter anderem daran, dass altersbedingte körperliche Einschränkungen wie die Beeinträchtigung der Sinnesorgane oder der Beweglichkeit zu einer negativen Grundstimmung beitragen, erklärt Hautzinger. Aber auch der Verlust der Arbeit mit Beginn der Rente oder Pensionierung und das damit oft verbundene Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden, können eine Depression auslösen. (GEA)