Logo
Aktuell Strom

Tausendste Solaranlage am Tübinger Netz

In Tübingen setzen sich erneuerbare Energien immer mehr durch. Beim Güterbahnhof-Areal gab es erstmals die Pflicht, auf allen Dächern Fotovoltaik zu installieren

Foto: dpa
Foto: dpa

TÜBINGEN. Seit über zehn Jahren macht Tübingen blau. Das Klimaschutzprogramm der Stadtverwaltung hat Wirkung erzielt: der Stromverbrauch der Stadt sank seit 2006 um 15 Prozent. Die Stadtwerke Tübingen (swt) setzen unter anderem auf einen starken Ausbau der erneuerbaren Energien. In der Unistadt bietet die Fotovoltaik gute Möglichkeiten. Inzwischen ist die tausendste Fotovoltaik-Anlage ans Netz gegangen. Und auch bei den neu entstehenden Quartieren findet man immer mehr Fotovoltaik auf den Dächern.

Auf einem dieser Dächer im neuen Güterbahnhofareal zogen Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer und Stadtwerke-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke nun eine Zwischenbilanz. »Seit Tübingen blau macht, hat sich die Leistung der Solaranlagen in Tübingen verzehnfacht«, so OB Palmer. »Im Güterbahnhof haben wir den nächsten Schritt erfolgreich ausprobiert. Hier besteht eine Pflicht zur Installation von Fotovoltaik auf allen Dächern. Der Güterbahnhof wird sich im Luftbild als erster blauer Stadtteil Tübingens positiv abheben. Die Solarpflicht wirkt und wird nun für alle Neubaugebiete angewandt.«

Potenzial durch viel Sonne

Bereits 2018 haben die Stadtwerke ihr für 2020 gesetztes Ausbauziel bei den erneuerbaren Energien erreicht: Die Hälfte des Tübinger Strombedarfs erzeugen sie selbst in eigenen Anlagen. Dauerhaftes Ziel ist der konsequente Ausbau der Ökostromproduktion. Vor Ort in Tübingen bietet die Fotovoltaik aufgrund der günstigen Witterung mit vielen Sonnenstunden im Jahr Potenziale. Auch, weil noch viele Dächer im Stadtgebiet frei sind.

»Vor allem die Gesamtheit der Anlagen, wie sie im neuen Quartier am Güterbahnhof gebaut wurden, produziert erhebliche Strommengen. Solche Anlagen, die die Bewohner mit Solarstrom vom Dach versorgen und den überschüssigen Ökostrom ins Stromnetz einspeisen, sind ein wesentliches Instrument für die Energiewende«, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke

Im Güterbahnhofareal sind bislang drei Fotovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 50 kWp fertig installiert. Weitere 100 kWp folgen in den nächsten Wochen. Insgesamt sind auf den Flachdächern der sechs Höfe (mit später 570 Wohnungen und Gewerbeeinheiten) bereits über 300 kWp Fotovoltaik installiert und etwa noch einmal so viel ist in Planung. Das reicht aus, um 150 Vier-Personen-Haushalte zu versorgen und gleichzeitig über 450 Tonnen an CO2 einzusparen. (swt)