KREIS TÜBINGEN. Um durchschnittlich 3,4 Prozent teurer werden die Tickets für den Tübinger Stadtverkehr im kommenden Jahr. Dies hat der Verkehrsbeirat der Stadtwerke Tübingen (swt) in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Bei den Schülermonatskarten greift im Tübinger Stadttarif nun die Bezuschussung durch den Gemeinderat. Dadurch reduziert sich der Ticketpreis um zehn Euro pro Monat. Es kostet im Stadttarif Tübingen dann 28,40 Euro (statt 38,40 Euro, vorher: 37,30 Euro).
Der Einzelfahrschein kostet dann 2,50 Euro, zehn Cent mehr als bisher. Der Preis fürs Tagesticket steigt um 20 Cent auf 4,50 Euro. Eine übertragbare Monatskarte gibt es für 53,70 Euro (vorher: 51,90 Euro). Eine persönliche Jahresabo-Karte kostet 42,60 Euro (statt bislang 41,20 Euro), die übertragbare Variante verteuert sich um 1,50 Euro auf 47,10 Euro (vorher: 45,60 Euro).
Das Defizit der ÖPNV-Sparte der Stadtwerke lag im Geschäftsjahr 2018 bei 3,9 Millionen Euro. Einfluss auf das Ergebnis nehmen etwa die Lohnkosten für das Fahrpersonal. Sie stiegen allein in 2019 um 3,3 Prozent; dazu gab es Einmalzahlungen. Eine weitere Erhöhung um 2,3 Prozent kommt 2020. Dennoch investieren sie in das Busangebot: neue, moderne Fahrzeuge, ein neues Leitsystem und neue Fahrscheinautomaten. Dazu kommen Taktverdichtungen.
Weniger Einnahmen
Veränderungen gibt es auch im Tarifverbund Naldo. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, den Tarif zum 1. Januar um durchschnittlich 3,3 Prozent zu erhöhen. Begründet wird dies mit steigenden Personal- und Betriebskosten bei den Verkehrsunternehmen, der Einführung neuer Vertriebssysteme und Anschaffung neuer Busse. Zudem weist die Naldo-Bilanz für 2018 einen Rückgang der Fahrgeldeinnahmen auf, die insbesondere durch die starken Rückgänge im Schülerverkehr bedingt sind.
Vom 1. Januar an werden Naldo-Tickets auch im Stadtbus Herrenberg und in allen Stadtteilen Herrenbergs gelten. Im Gegenzug wird sich der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) auf der Gäubahn von Bondorf nach Ergenzingen ausdehnen. Die Naldo-Tariferweiterung wird durch die Stadt Herrenberg mit jährlich rund 20 000 Euro finanziert, die VVS-Tariferweiterung mit jährlich rund 30 000 Euro durch die Stadt Rottenburg und den Landkreis Tübingen. (GEA)