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Tübinger Theologe Eberhard Jüngel ist tot

Eine Frau mit einer Kerze
Eine Frau mit einer Kerze. Foto: Eine Frau mit einer Kerze
Eine Frau mit einer Kerze.
Foto: Eine Frau mit einer Kerze

TÜBINGEN. Der Tübinger evangelische Theologe Eberhard Jüngel ist am Dienstag im Alter von 86 Jahren gestorben. Er gilt als einer der einflussreichsten evangelischen Theologen der vergangenen Jahrzehnte.

Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July hebt in seiner Würdigung die Bedeutung Eberhard Jüngels für die Evangelische Landeskirche in Württemberg hervor: »Kaum ein Theologe des 20. Jahrhunderts hat Theologinnen und Theologen in ihrem Denken und Glauben so stark herausgefordert und zugleich so nachhaltig geprägt und beglückt wie Eberhard Jüngel. Das gilt besonders für die Pfarrerinnen und Pfarrer in Württemberg.« Eberhard Jüngels Theologie, die Gott als Geheimnis der Welt denken konnte, könne die Menschen auch in Zukunft im Glauben und im Nachdenken über den Glauben stärken und ermutigen. Die Landeskirche habe ihm viel zu verdanken.

Über akademische Welt hinaus bekannt

Das wichtigste sei Jüngel gewesen, das Evangelium zum Leuchten zu bringen, ergänzt Gabriele Wulz, die Jüngel seit ihrer Arbeit als Studieninspektorin eng verbunden war. Jüngel habe weit über die akademische Welt hinaus Menschen berührt und ihnen einen neuen Zugang zum Glauben eröffnet.

Nach akademischen Stationen in Naumburg an der Saale, Basel, Berlin und Zürich lehrte Jüngel von 1969 bis zu seiner Emeritierung 2003 an der Uni Tübingen Systematische Theologie und Religionsphilosophie und war als Direktor des Instituts für Hermeneutik tätig. Zudem leitete er 18 Jahre lang im Nebenamt als Ephorus das Evangelische Stift in Tübingen, eine traditionsreiche Ausbildungsstätte für zukünftige Pfarrerinnen und Pfarrer. Zweimal war er Dekan der Evangelisch-Theologischen Fakultät. (GEA)