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Tübinger Freibadsaison ist so lang wie noch nie

Wegen der milden Temperaturen hat das Tübinger Freibad noch immer geöffnet. In der ersten Oktoberwoche kamen teils mehr als 800 Gäste pro Tag.

Freibad Tübingen
Die Tübinger Freibadsaison ist so lang wie noch nie. Normalerweise schließt das Bad Mitte September. Nun wird von Woche zu Woche verlängert. Foto: dpa
Die Tübinger Freibadsaison ist so lang wie noch nie. Normalerweise schließt das Bad Mitte September. Nun wird von Woche zu Woche verlängert.
Foto: dpa
TÜBINGEN. Noch mindestens bis kommenden Sonntag (14.10.) können Schwimmer in Tübingen unter freiem Himmel ihre Bahnen ziehen - das ist neuer Rekord. »Länger hatte das Freibad nach unseren Aufzeichnungen bisher noch nie auf«, sagte Johannes Fritsche, Sprecher der Stadtwerke Tübingen, der Deutschen Presse-Agentur. Im Hitzejahr 2003 war das Freibad bis zum 2. Oktober geöffnet. Für gewöhnlich endet die Tübinger Freiluftsaison Mitte September.

Bereits zu Betriebsbeginn um 7.30 Uhr, wenn das Neckartal noch unter Frühnebel liegt, kommen die ersten Badegäste. In der ersten Oktoberwoche waren es zwischen rund 200 und 900 am Tag - in der Hauptsaison können es bis zu 3000 sein. Weil alle anderen Freibäder in der Umgebung bereits geschlossen haben, nehmen die Besucher mitunter längere Anfahrtswege in Kauf. Fritsche zufolge reist beispielsweise täglich eine Gruppe aus Sindelfingen an. Vorwiegend handle es sich bei den frühherbstlichen Besuchern um Sportschwimmer.

Das Wasser hat zurzeit zwischen 21 Grad und 22 Grad - rund zwei Grad weniger als an heißen Hochsommertagen. »Je kälter die Nächte, desto stärker kühlt es ab«, sagte Fritsche. Um die Heizleistung des Bades voll auf das 50 Meter lange Sportbecken zu konzentrieren, sind der Plansch- und Kinderbereich inzwischen außer Betrieb.

Die Stadtwerke Tübingen entscheiden nun von Woche zu Woche, wie lange das Freibad geöffnet bleibt. Die außergewöhnlich lange Saison liegt allerdings nicht nur an der Wetterlage: Weil eines der beiden städtischen Hallenbäder saniert wird, soll Schwimmern so lange es geht eine Ausweichmöglichkeit geboten werden.

Die meisten anderen Freibäder in Baden-Württemberg sind bereits in der Winterpause. Das Freiburger Strandbad blieb bis zum 23. September in Betrieb, in Stuttgart hatten das Höhenfreibad Killesberg und das Freibad Möhringen eine Woche länger geöffnet als bis zum vorgesehenen Saisonende am Schuljahresbeginn. Weitere spontane Verlängerungen sind in der Landeshauptstadt wegen der langfristigen Personalplanung nach Angaben einer Sprecherin der Bäderbetriebe Stuttgart nicht möglich.

Das Sonnenbad in Karlsruhe öffnet seine Tore traditionsgemäß bis weit in den Herbst; in diesem Jahr bis zum ersten Advent. Am Bodensee sind nur wenige Strandbäder wie etwa jenes in Gaienhofen aktuell noch in Betrieb, viele aber ganzjährig unbeaufsichtigt nutzbar. (dpa)