TÜBINGEN. »Das ist ein kulturhistorischer Schaden, dessen Ausmaß sich nicht beziffern lässt«, sagt der Restaurator Fabian Schorer mit Blick auf das Ehrenmal für das 10. Württembergische Infanterieregiment in der Nähe der Thiepval-Kaserne. Linksextreme Aktivist*innen hatten das Ehrenmal, das an gefallene Soldaten des Ersten Weltkriegs erinnert, in der Nacht auf den 3. Oktober mit pinker Farbe besprüht. Die Stadt gab eine Reinigung in Auftrag, doch Unbekannte kamen den Experten zuvor: Sie bearbeiteten die Tafeln mit einem Sandstrahler und richteten damit einen Schaden von mehreren tausend Euro an.
»Wir haben ein grundlegendes Problem mit Vandalismus in Tübingen«, sagt Dagmar Waizenegger, Leiterin des städtischen Fachbereichs Kunst und Kultur. Um weiteren Schäden vorzubeugen – in der Zwischenzeit wurde das Ehrenmal erneut mit Parolen wie »Soldaten sind Mörder« besprüht – soll nun als Übergangslösung eine Holzvertäfelung angebracht werden, die das Ehrenmal verdeckt. (GEA)