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Aktuell Trauer

Tübingen nimmt Abschied von Inge Jens

»Der Tenor soll Dankbarkeit sein«: Pfarrer und Gäste folgen dem Wunsch der bekannten Publizistin

Viel Musikalisches beim Gottesdienst in der Stiftskirche: So hatte es sich die Verstorbene gewünscht. FOTO: MEYER
Viel Musikalisches beim Gottesdienst in der Stiftskirche: So hatte es sich die Verstorbene gewünscht. Foto: Jürgen Meyer
Viel Musikalisches beim Gottesdienst in der Stiftskirche: So hatte es sich die Verstorbene gewünscht.
Foto: Jürgen Meyer

TÜBINGEN. Keine Nachrufe, nicht viele Worte. Stattdessen »theologisches Geleit«, zwei Choräle und das »Deutsche Requiem« von Brahms, gesungen vom Bach-Chor: Mit einem Gottesdienst hat Tübingen am Mittwoch in der Stiftskirche Abschied von Inge Jens genommen und sich dabei an den Wunsch der wenige Wochen vor ihrem 95. Geburtstag gestorbenen Literaturwissenschaftlerin und Publizistin gehalten. »Der Tenor soll Dankbarkeit sein«, hatte sie vor ihrem Tode verfügt.

Ein gerader Mensch, der ohne Phrasen auskam. Stolz auf das Geleistete und zugleich demütig: So charakterisierte Pfarrer Karl Theodor Kleinknecht die Verstorbene und skizzierte nur wenige Stationen ihres Lebens. »Sie hinterlässt eine Lücke in Tübingen. Und auch in der von ihr mitgeprägten Intellektuellen-Szene Deutschlands.«

Vieles erinnerte an die Trauerfeier nach dem Tod des Ehemanns Walter Jens 2013. Da hatte der Bach-Chor Mozarts Requiem gesungen. Diesmal allerdings musste wegen der Corona-Regeln Abstand gehalten werden. Und nur zum Singen nahmen die Sänger und Sängerinnen die Masken ab.

Im Beisein von Sohn Christoph Jens und ihrer Schwester Gesa Federlin wurde Inge Jens auf dem Stadtfriedhof bestattet, im Grab mit Ehemann Walter und Sohn Tilman. Wenige Meter weiter ist der enge Freund Hans Küng begraben. (GEA)