TÜBINGEN. Zu einem dramatischen Zwischenfall ist es am Sonntagnachmittag auf dem Neckar in der Nähe der Tübinger Gartenstraße gekommen. Um 16.45 Uhr ging beim Polizeipräsidium Reutlingen der Notruf ein, dass sich ein Stocherkahn auf dem Neckar in einer hilflosen Lage befindet. »Das mit neun Senioren besetzte Boot war stromabwärts unterwegs«, sagte Polizeipressesprecherin Ramona Noller dem GEA. Wegen der starken Strömung sei es beim Versuch, an der Anlegestelle Hermann-Kurz-Straße anzulegen, abgetrieben. Es kam dem Stauwehr zu nahe und drohte zu kentern.
Als die Bootsinsassen im Alter zwischen 78 und 86 Jahren die gefährliche Lage erkannten, sind laut Noller fünf von ihnen ins Wasser gesprungen und konnten sich ans Ufer retten. Drei Passanten, die den Vorfall beobachteten, sprangen in den Fluss, um den verbleibenden vier Personen im Kahn zu helfen. Gleichzeitig versuchten den Kahn Fußgänger von der Brücke beim Neckarsteg aus aufzuhalten. Beides gelang jedoch nicht.
Feuerwehr setzte Taucher und Boote ein
Die Feuerwehr, die mit einem Großaufgebot vor Ort war, setzte schließlich Taucher und Boote ein. Mit vereinten Kräften und Unterstützung von DLRG und Rettungsdienst gelang es schließlich, alle Bootsinsassen zu retten. »Einige waren leicht unterkühlt, verletzt wurde aber niemand«, sagte Noller. Die Polizei stuft das Unglück derzeit als Unfall ein, Hinweise auf strafbares oder ordnungswidriges Verhalten gebe es nicht. (GEA)