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Stadtwerke Tübingen erweitern ihr Solarpark-Portfolio

Der Anteil der erneuerbaren Energien aus eigenen Anlagen bei den Tübinger Stadtwerken liegt nun bei 66 Prozent. Bis 2024 soll dieser Wert auf 75 Prozent steigen.

Photovoltaik
Ein Solarpark unter wolkigem Himmel. Foto: Patrick Pleul
Ein Solarpark unter wolkigem Himmel.
Foto: Patrick Pleul

TÜBINGEN. Nur wenige Monate nach dem Kauf eines Solarparks in Aulendorf freuen sich die Stadtwerke Tübingen (swt) über die Inbetriebnahme einer weiteren Anlage des Wiesbadener Projektierers ABO Wind AG: Mit der drei Hektar großen Solaranlage im rheinland-pfälzischen Wahlheim gehört jetzt auch ein Hybrid-Projekt zum swt-Portfolio. Als Photovoltaik-Speicher-Kombination trägt die neu erworbene Anlage maßgeblich zur Versorgungssicherheit und Netzstabilität bei.

Seit Juni 2022 gehört der Wahlheimer Solarpark deutschlandweit zu den Vorreitern hybrider Photovoltaik-Anlagen im Megawattbereich. Die Kombination aus Photovoltaik und Batteriespeicher ermöglicht nicht nur die Erzeugung von umweltfreundlichem Ökostrom, sondern auch dessen Speicherung. In der Wahlheimer Anlage produzieren die 3.375 Solarmodule rund 1.780 Megawattstunden Solarstrom im Jahr – Platz für den zeitweisen Überschuss bietet der Batteriespeicher mit einer Kapazität über 710 Kilowattstunden. Die gespeicherte Reserve sichert die Energieversorgung während sonnenärmeren Zeiten.

»Im Zuge der Energiewende werden Photovoltaik-Speicher-Kombinationen zukünftig eine wichtigere Rolle spielen«, sagt Hanno Brühl, Bereichsleiter Erneuerbare Energien bei den Stadtwerken Tübingen. »Nur mit ausreichend Speicherkapazität kann das volle Potenzial der Ökostromgewinnung durch erneuerbare Energien ausgeschöpft und damit letztlich auch der Anteil von Erneuerbaren am erzeugten Strom erhöht werden.«

Zweiseitig nutzbare Module

Bis zum Jahr 2024 wollen die Stadtwerke Tübingen den Bedarf im Tübinger Stromnetz zu 75 Prozent (das entspricht rund 300.000 Megawattstunden) selbst aus eigenen Anlagen der erneuerbaren Energien decken. Seit Inbetriebnahme der neuen Hybrid-Anlage liegt der swt-Ausbaupfad bei nun 66 Prozent. Der bemerkenswerte Energieertrag der Wahlheimer Anlage von rund 1.780 Megawattstunden pro Jahr bei einer Leistung von 1.502 Kilowatt Peak liegt unter anderem am Einsatz bifazialer Module: Mithilfe moderner Technik wird das Sonnenlicht sowohl auf der Vorder-, als auch auf der Rückseite in Strom umgewandelt und der Energieertrag damit um drei Prozent gesteigert. Gerade bei Nutzungskonflikten um begrenzte Flächen kann diese Technologie im Rahmen der Energiewende eine wichtige Rolle spielen.

Mit dem regenerativ erzeugten Strom aus der neuen Anlage steigt die Eigenerzeugung der Tübinger Stadtwerke auf insgesamt 264 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Für die Planung und den Bau der Wahlheimer Kombi-Anlage hat die ABO Wind AG einen Zuschlag bekommen. Aktuell sieht die Ausschreibungsverordnung ausschließlich die Speicherung des vor Ort produzierten Ökostroms vor – langfristig hoffen die swt auf die Erlaubnis, zusätzlich überschüssigen Strom aus dem öffentlichen Netz aufnehmen und zwischenspeichern zu dürfen. (swt)