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Sonderschau: Wie die Antike an den Neckar kam

Sonderschau zu den Statuen, Büsten und Reliefs im Rittersaal auf dem Tübinger Schloss

Eine prächtige Sammlung: Die antiken Skulpturen im Rittersaal des Tübinger Schlosses. Die Sonderschau macht klar, wie es zu dies
Eine prächtige Sammlung: Die antiken Skulpturen im Rittersaal des Tübinger Schlosses. Die Sonderschau macht klar, wie es zu dieser Anschaffung kam. FOTO: TRINKHAUS
Eine prächtige Sammlung: Die antiken Skulpturen im Rittersaal des Tübinger Schlosses. Die Sonderschau macht klar, wie es zu dieser Anschaffung kam. FOTO: TRINKHAUS

TÜBINGEN. Das Museum der Uni Tübingen zeigt im Zeitraum von Freitag, 22. Februar, bis zum Sonntag, 7. April, die Sonderausstellung »Der Tübinger Kanon. Wie die antike Skulptur an den Neckar kam«. Studenten der Klassischen Archäologie haben die Schau erarbeitet. Sie wird heute, Donnerstag, 21. Februar, um 19 Uhr in der Schlosskapelle eröffnet.

Gottlieb Lukas Tafel und Ernst Christian Walz trieben Anfang 1836 den Aufbau einer solchen Sammlung voran. Beide waren Professoren für alte Literatur. Solche Sammlungen waren damals an Universitäten unüblich, an etlichen Kunstakademien und Fürstenhöfen jedoch schon ein Muss.

Für das Projekt wurden der Universität damals rund 2 000 Gulden zur Verfügung gestellt. Zwischen 1836 und 1838 wurden 35 »Gÿps-Abgüße« von antiken Statuen, Büsten und Reliefs angeschafft. Sorgfältig wählte man die »vorzüglichsten Kunstwerke der Alterthümer« aus.

Studierende und Besucher konnten so die erste universitäre Sammlung dieser Art in ganz Süddeutschland auf sich wirken lassen, und schon damals bot sie eine unmittelbare Anschauung der bedeutenden Werke, die fern von Tübingen in Griechenland oder Italien standen. Jetzt sind im Tübinger Rittersaal, der zu Zeiten von Tafel und Walz der Lesesaal der Universitätsbibliothek war, fast durchweg berühmte antike Bildhauerkunstwerke wie beispielsweise die Laokoon-Gruppe, der Apollon von Belvedere oder die Friesplatten vom Parthenon in Athen zu bewundern. In den Rittersaal sind die Kunstwerke erst Mitte der 1990er-Jahre nach über 100-jähriger Abwesenheit zurückgekehrt.

Der Auslöser für eine solche Ausstellung sind neu erschlossene Archivquellen, die die Rekonstruktion des ursprünglichen Kerns der Sammlung erlauben. So erläutert die Ausstellung die Kriterien, nach denen sich die Zeitgenossen für gerade dieses Ensemble von Werken entschieden. Sie bietet einen buchstäblich plastischen Einblick in die Ausrichtung der Archäologie in ihrer Entstehungsphase als universitäre Wissenschaft. (GEA)

»TÜBINGER KANON«

Der »Tübinger Kanon« – wie antike Skulpturen nach Tübigen kamen, ist bis 7. April im Schloss Hohentübingen zu sehen. Öffnungszeiten sind Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, Donnerstag bis 19 Uhr. Kostenlose Führungen zur Sonderausstellung finden jeden Samstag um 15 Uhr statt. (a)