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Aktuell Aktion

Seebrücke Tübingen protestiert für die Aufnahme von mehr Flüchtlingen

Die Seebrücke fordert die Beendigung der europäischen Blockadepolitik. Die Tübinger Ortsgruppe hat auf dem Tübinger Marktplatz protestiert.

Zelte, Spruchbänder und ein Rettungsboot als Zeichen des Protestes.  FOTO: STURM
Zelte, Spruchbänder und ein Rettungsboot als Zeichen des Protestes. FOTO: STURM
Zelte, Spruchbänder und ein Rettungsboot als Zeichen des Protestes. FOTO: STURM

TÜBINGEN. Von Samstag auf Sonntag standen einfache Zelte vor dem Tübinger Rathaus, daneben ein ramponiert aussehendes Gummiboot. Damit wies die Tübinger Ortsgruppe der bundesweit agierenden Organisation Seebrücke auf die Not von Menschen hin, die über das Mittelmeer nach Europa flüchten wollen, weil sie in ihrer Heimat von Krieg und Armut bedroht sind.

Laut der Internationalen Organisation für Migration starben in den ersten Monaten des Jahres 2021 bereits mindestens 185 Menschen beim Versuch, über das zentrale Mittelmeer zu fliehen. In Deutschland haben sich bereits über 230 Städte zum »sicheren Hafen« erklärt, darunter Tübingen (seit 2019) und Rottenburg. Sie sind bereit, mehr Flüchtlinge aufzunehmen, als das deutsche Innenministerium veranschlagt hat.

Die Aktion vor dem Tübinger Rathaus wurde unter anderem von Politikern der Linken und der Grünen unterstützt. So schickte der Grünen-Bundestagsabgeordnete Chris Kühn ein Grußwort, in dem er das Innenministerium aufforderte, die »Blockadehaltung aufzugeben und die Aufnahme der aus Seenot geretteten Menschen sicherzustellen.«

Kühn verwies zudem auf die EU. Die europäische Abschottungs- und Blockadepolitik sei tödlich. Er forderte gesamteuropäische Anstrengungen.

Darin ist sich Kühn mit dem Bundestags-Kollegen Michel Brandt einig, der die Linken im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe vertritt. Brandt verwies in seiner Stellungnahme auf die Kriminalisierung von Lebensrettern auf hoher See: »14.000 Menschenleben hat die Crew des deutschen Rettungsschiffes Iuventa gerettet, nun drohen ihnen allen bis zu 20 Jahre Haft.« (GEA)