TÜBINGEN. »Ich muss recht tief rein in die Nase. Das ist nicht angenehm. Aber sonst ist es nicht richtig gemacht. Das Test-Ergebnis ist zu 95 Prozent sicher.« Die Ansagen der ehrenamtlichen Rot-Kreuz-Kraft sind klar und routiniert. Ein unangenehmer bis schmerzhafter Augenblick, dann ist der Abstrich genommen. Der Getestete darf sich in die Schlange derjenigen einreihen, die auf dem Tübinger Marktplatz auf das Ergebnis warten.
Seit Ende November ist das Arztmobil im Landkreis Tübingen unterwegs. Mit Schnelltests will die DRK-Vorsitzende und Notärztin Lisa Federle die Feiertage retten und den Menschen ein einsames Weihnachten voller Corona-Sorgen ersparen. Das Beispiel hat Schule gemacht.
Rund 20 ehrenamtliche Helfer haben am Mittwochvormittag in Rottenburg Station gemacht und 450 Menschen getestet. Am Nachmittag in Tübingen waren es rund 500. Geduldig reihten sich die Wartenden in die Schlangen ein: erst, um sich mit Namen und Wohnort registrieren zu lassen, dann daneben für den eigentlichen Test und zuletzt, um das Resultat zu erfahren.
Schlagerbarde Dieter Thomas Kuhn und Gitarrist Philipp Feldtkeller waren als freiwillige Helfer dabei. Sie blickten am Stand in die Liste und teilten den Getesteten ihr Ergebnis mit. Wer gegen 13.30 Uhr auf den Marktplatz gekommen war, wusste um kurz vor 17 Uhr, ob bei ihm ein Verdacht vorlag. Positive Fälle wurden im Anschluss zur Fieberambulanz auf dem Festplatz geschickt, zum langwierigeren PCR-Test. Heute, Donnerstag, von 10 bis 13 Uhr und am ersten Weihnachtstag von 16 bis 18 Uhr ist das Arztmobil wieder auf dem Marktplatz. (-jk)