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Protest gegen Gespräch mit Palmer und AfD-Kandidat in Tübingen

Um Schaden von der Stadt abzuwenden, hat sich der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer auf ein Podiumsdiskussion mit der AfD
Um Schaden von der Stadt abzuwenden, hat sich der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer auf ein Podiumsdiskussion mit der AfD eingelassen. Foto: Jan-Philipp Strobel/dpa
Um Schaden von der Stadt abzuwenden, hat sich der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer auf ein Podiumsdiskussion mit der AfD eingelassen.
Foto: Jan-Philipp Strobel/dpa

TÜBINGEN. Das »Bündnis Gemeinsam & Solidarisch gegen Rechts Reutlingen und Tübingen« ruft am Freitag, 5. September, um 17 Uhr alle Bürger zum Protest gegen das Streitgespräch zwischen Oberbürgermeister Boris Palmer und dem AfD-Bundestagsabgeordneten Markus Frohnmaier auf, das ab 19 Uhr in der Hermann-Hepper-Halle stattfinden soll. Auf dem Parkplatz vor der Halle formiert sich auch der Protest. Im weiteren Verlauf ist ab 19 Uhr eine Kundgebung auf dem Marktplatz geplant, mit zahlreichen Redebeiträgen und Infoständen.

Anstatt sich der Illusion hinzugeben, man könne die AfD und ihre Positionen wegdiskutieren, solle man gegen die Partei auf die Straße gehen und ihr so gleichzeitig den sozialen Nährboden entziehen, erklärt Mai Schäffer vom Bündnis. »Die richtige Strategie kann aktuell nicht überall gleich aussehen, denn in manchen Teilen der Bundesrepublik ist die AfD weitestgehend normalisiert«, schreibt Schäffer in einer Pressemitteilung. Es sei daher wichtig, dass gegen diese Normalisierung in Tübingen vorgegangen werde – gerade in einer Stadt, in der »über Jahre hinweg keine öffentliche Veranstaltung mit oder von der AfD stattfand«.

Gespräch stößt auf Ablehnung

Durch Podien wie am 5. September werden rechte Positionen nur weiterhin normalisiert und salonfähig, kritisiert die Organisatorin – weswegen sich das Bündnis klar gegen das geplante Format ausspricht. Das Ziel der Partei sei es, am 5. September eine gelungene Wahlkampfveranstaltung in Tübingen abzuhalten. In Tübingen erhielt die AfD bei den jüngsten Bundestagswahlen lediglich einen Zweitstimmen-Anteil von 6,5 Prozent. Erst kürzlich war zudem bekannt geworden, dass Fronmaier für die Partei in Baden-Württemberg als Ministerpräsident kandidiert. Der AfD-Abgeordnete bezeichnete das Gespräch gegenüber Medien bereits als »kein schlechtes Geschäft«.

Um eine AfD-Kundgebung im Juli zu verhindern, hatte Palmer zugesagt, an einem öffentlichen Streitgespräch mit Frohnmaier teilzunehmen. Gegen das Podium formiert sich seit Bekanntwerden zunehmend Widerstand. (pru)