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Noch eine Ehrung für Tübinger KI-Forscher Bernhard Schölkopf

Der Tübinger KI-Forscher Bernhard Schölkopf erhält den mit einer Million Euro dotierten Körber-Preis

Bernhard Schölkopf forscht am Tübinger Max-Planck-Institut für intelligente Systeme. FOTO: DPA
Bernhard Schölkopf forscht am Tübinger Max-Planck-Institut für intelligente Systeme. FOTO: DPA
Bernhard Schölkopf forscht am Tübinger Max-Planck-Institut für intelligente Systeme. FOTO: DPA

TÜBINGEN. Der mit einer Million Euro dotierte Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft geht in diesem Jahr an den Tübinger Physiker, Mathematiker und Informatiker Bernhard Schölkopf. Der 51-Jährige habe mit seinen mathematischen Verfahren maßgeblich dazu beigetragen, der Künstlichen Intelligenz (KI) zu ihren jüngsten Höhenflügen zu verhelfen, teilte die Körber-Stiftung in Hamburg mit. Der Preis wird am 13. September im Hamburger Rathaus überreicht.

Ein Anliegen Schölkopfs ist es der Stiftung zufolge, Deutschland in der harten KI-Konkurrenz zu einer Spitzenstellung zu verhelfen. Weltweites Renommee habe Schölkopf mit sogenannten Support-Vektor-Maschinen (SVM) erlangt. Dies sind keine klassischen Maschinen, sondern Algorithmen, mit denen Computer komplizierte KI-Berechnungen schnell und präzise erledigen können.

Dem Gehirn nachempfunden

Der Tübinger Forscher sei ein Pionier dieser neuen industriellen Revolution, die auf Information basiere. SVM ähneln nach Angaben der Stiftung dem Gehirn nachempfundenen neuronalen Netzen. Erste SVM-Systeme aus den 1990er Jahren konnten demnach handgeschriebene Ziffern auf Briefen fast so gut erkennen wie Menschen.

Nach dem Studium der Physik, Mathematik und Philosophie in Tübingen und London ging der gebürtige Stuttgarter mit einem Stipendium in die USA. 1997 promovierte Schölkopf an der TU Berlin in Informatik. Es folgten Tätigkeiten im britischen Cambridge und in einem New Yorker Biotech-Startup. 2001 wurde Schölkopf Direktor am Max-Planck-Institut (MPI) für biologische Kybernetik in Tübingen. 2011 war er einer der Gründungsdirektoren des neuen MPI für intelligente Systeme in Tübingen. Schölkopf wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Leibniz-Preis und dem Milner Award der Royal Society in Großbritannien. (dpa)