TÜBINGEN. Die neue beheizbare Fahrradbrücke von Tübingen hat für Schlagzeilen gesorgt. Schließlich ist sie die erste und einzige mit einer Heizung unter dem blauen Asphalt in ganz Deutschland. Doch offenbar kann die Brücke, die durch die Heizung im Winter einfrei bleiben soll, noch mehr. Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer veröffentlichte jetzt Untersuchungsergebnisse, wonach der blaue Asphalt auch für ein besseres Klima in der Stadt sorgen könnte.
Er beruft sich auf Messungen der Asphaltfirma, wonach der blaue Belag bei Sonneneinstrahlung wesentlich weniger aufheizt, als gewohnlicher schwarzer Asphalt. Auf Facebook fügte Palmer entsprechende Fotos hinzu, die Messungen der Asphaltfirma zeigen. Er schreibt dazu: »Unser Hersteller von Asphalt und Fahrbahnbelägen hat mir nun auch folgende spannende Geschichte berichtet: Die Brücke kühlt die Stadt ab!« Palmer schreibt außerdem: »Die Radbrücke ist nicht nur eine geniale Abkürzung am Autoverkehr vorbei, sie hat auch Zusatzfeatures, die einfach cool sind.«
Der Grünenpolitiker postete den Inhalt einer Nachricht vom Hersteller: »Eine traditionelle schwarze Asphaltfläche reflektiert lediglich zehn Prozent der Sonnenstrahlen. Die restlichen 90 Prozent werden in Wärme umgewandelt und erhitzen somit die Oberflächen und die Umgebung. Unsere Messung heute in Tübingen hat eine Oberflächentemperatur von 52,5 Grad Celsius auf der normalen Straße ergeben. Die Farbe des 'Blauen Bands' hingegen reflektiert sagenhafte 31 Prozent der Sonnenstrahlen. Hier lag die Oberflächentemperatur dann auch nur noch bei 38,2 Grad.«
Palmer scheint weiterhin begeistert von der neuen Brücke, die auch noch in dem Bereich von Tübingen liegt, der nicht nur im Volksmund seit Jahrzehnten den Namen »Blaue Brücke« trägt. Er verteidigte die 22.000 Euro teure Heizschleifen im Apshalt gegen Kritik. Die Technik spare den Einsatz von Streusalz, das schone die Brücke, erhöhe ihre Lebensdauer und spare CO². (GEA)