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Nach Kritik: Cellforce beantwortet Fragen zur in K'furt geplanten Batteriefabrik

Was ist genau geplant in der Batteriefabrik? Porsche-Tochter Cellforce bietet nach Protesten Online-Dialog und zwei Infostände in Reutlingen und Kirchentellinsfurt an

Porsche-Logo
Das Logo des Autobauers Porsche ist auf einer Felge zu sehen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild
Das Logo des Autobauers Porsche ist auf einer Felge zu sehen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

KIRCHENTELLINSFURT. Die Porsche-Tochter Cellforce will eine Batteriefabrik im Mahden bauen. In den Rathäusern von Tübingen, Reutlingen und Kirchentellinsfurt ist man froh, dass man einen Standort finden und das Projekt in der Region halten konnte. Einige Bürger hingegen sind dem Vorhaben mit großer Skepsis begegnet. Nun will die Cellforce Group Fragen beantworten und Bedenken ausräumen. Erster Schritt soll ein öffentlicher Online-Dialog am Donnerstag, 31. März, via Zoom sein.

Tübingens OB Boris Palmer war als Erster am Projekt dran. Doch in der Unistadt fehlte ein geeignetes Grundstück. So kamen Reutlingen und Kirchentellinsfurt ins Spiel, die über ein gemeinsames Industriegebiet im Mahden verfügen. Im Dezember wurde bekannt gegeben: Die Cellforce Group will ihre Entwicklungs- und Produktionsstätte für Batteriezellen im Mahden bauen. Die Kreisgrenze verläuft genau durch die neue Fabrik.

OB Thomas Keck äußerte sich sehr zufrieden, dass nicht Gärtringen oder Heilbronn als Standort auserkoren wurden. Christian O. Erbe, Präsident der Industrie- und Handelskammer, sprach von einem »sehr guten Tag für die Region und den Hightech-Standort Neckar-Alb«. Immerhin handle es sich um ein technologisches Zukunftsfeld.

Bei Parents for Future und anderen dagegen herrschte Alarmstimmung. Man fühle sich von den Planern in den Rathäusern übergangen, betonte Sprecherin Tanja Leinweber. In einem Aufruf war von einem Bürgerbegehren die Rede, mit dem man die Ansiedlung stoppen wolle. Mit Transparenten wurde der Protest deutlich gemacht. Gemeinderäte bekamen eine lange Liste mit detaillierten Fragen zugeschickt. Auch Attac kritisierte das Projekt.

Von Bund und Land gefördert

Wenig später schloss sich auch der BUND an. Das Joint Venture des Autobauers Porsche mit dem in Kirchentellinsfurt gegründeten Batterie-Entwickler Customcells werde von Bund und Land mit rund 60 Millionen Euro gefördert. Die Steuergelder würden jedoch besser in den Ausbau des ÖPNV oder von Radwegen investiert, ließ der BUND wissen. Die Batterien seien für »High-Performance-Porsche« und eben nicht für alltagstaugliche E-Mobilität.

Mitte Februar übergaben Parents for Future-Vertreter in einer Gemeinderatssitzung einen Brief mit 250 Unterschriften und erneuerten ihren Wunsch nach genauen Infos darüber, was von Cellforce geplant ist. Den Bedenken, dass die Ansiedlung zu einer Vergrößerung des Industriegebiets und Mahden II führen werde, sind Bürgermeister Bernd Haug und die Gemeinderäte entschieden entgegen getreten. Weitere Infos über das Vorhaben und eine öffentliche Vorstellung seien jedoch durchaus im allgemeinen Interesse.

Dem Wunsch kommt Cellforce nun offenbar nach. Die Einwahldaten für die Online-Veranstaltung werden am Dienstag, 29. März, auf der Webseite bekannt gegeben, teilt die Geschäftsführung mit. Markus Gräf und Wolfgang Hüsken werden das Projekt am 31. März via Zoom vorstellen. Gleich am übernächsten Tag – Samstag, 2. April – soll es dann einen Infostand der Cellforce Group auf dem Reutlinger Wochenmarkt gegeben. In der Woche darauf, Samstag, 9. April, wollen die Geschäftsführer und Projektvertreter dann auf dem Rathausplatz in Kirchentellinsfurt Rede und Antwort stehen. Beide Infostände sollen von 9.30 bis 13 Uhr besetzt sein. (GEA)

ZOOM-KONFERENZ

Cellforce informiert: Online Dialog am Donnerstag, 31. März, 19 Uhr. Die Einwahldaten für die Zoom-Konferenz finden Interessierte ab 29. März auf der Webseite. (GEA)

cellforce.de