KIRCHENTELLINSFURT. Was genau hat die Porsche-Tochter Cellforce mit ihrer Batterie-Fabrik im Mahden vor? Wird das Vorhaben demnächst öffentlich vorgestellt? Tanja Leinweber von Parents for Future hat am Donnerstag den vor einem Monat bekannt gemachten offenen Brief förmlich übergeben. Rund 250 Unterschriften seien zusammengekommen. Bürgermeister Bernd Haug nahm die Listen in der Gemeinderatssitzung in Empfang.
Leinweber nutzte die Fragestunde zu Beginn der Sitzung in der Richard-Wolf-Halle. Sie und ihre Mitstreiter gehen inzwischen davon aus, dass Mahden II tatsächlich auf absehbare Zeit vom Tisch ist. Anfänglich hatte die Gruppe starke Zweifel angemeldet, ob nicht doch eine Ausweitung des Industriegebiets betrieben werde und die Batterie-Fabrik dazu der erste Schritt sein könnte.
Die Erklärungen von Freien Wählern und Grün-Alternativen haben den Argwohn offenbar besänftigt.
Abstand zu gering?
Dennoch haben die Unterzeichner des Briefes weitere Fragen und halten an ihrer Forderung nach einer öffentlichen Info-Veranstaltung fest. Haug erwartet, dass diese zeitnah zustande kommen wird, konnte aber keinen Termin nennen. Kirchentellinsfurt werde so etwas keinesfalls alleine anberaumen. Der Mahden ist ein gemeinsames Gewerbegebiet mit der Stadt Reutlingen. Einzelheiten über die Cellforce-Pläne seien der Gemeinde nicht bekannt.
Leinweber glaubt, dass der Abstand zu den Wohngebieten zu gering ist. Haug verwies darauf, dass für die Genehmigung das Landratsamt Tübingen zuständig ist. Die geplante Fabrik liegt auf der Kreisgrenze. Der größere Teil befindet sich auf Tübinger Seite. Der Bürgermeister sieht keinen Grund, daran zu zweifeln, dass die geltenden Bestimmungen eingehalten werden.
Den Aktionen der Parents for Future hatten sich im Januar weitere Gruppierungen wie Attac angeschlossen. Zuletzt hatte der BUND kritisch nachgefragt (wir berichteten). OB Boris Palmer hätte Cellforce gerne in Tübingen angesiedelt, fand aber kein geeignetes Grundstück. (GEA)