MÖSSINGEN. Unter Corona-Bedingungen ist vieles anders geworden. Auch bei Richtfesten will sich da nicht so rechte Fröhlichkeit entfalten, ist man doch auch dabei vorwiegend maskiert unterwegs. »Wir haben schon das Feiern der Grundsteinlegung ausfallen lassen«, sagte Benevit-Geschäftsführer Kaspar Pfitzer nun beim Richtfest des größten Projekts seines Unternehmens in Mössingen. Unweit des ebenfalls von dem Sozialdienstleister betriebenen Seniorenpflegeheims Haus Blumenküche, das im Frühjahr vom Coronavirus heimgesucht worden war und mehrere Todesfälle zu verzeichnen hatte, wurde in der Johannes-Kepler-Straße nun mit dem Richtfest eine wichtige Etappe beim Projekt »Wohnen im Quartier« im kleinen Kreis gefeiert.
Coronabedingt gab es auch nur kurze Reden und kleine Snacks. Auch die Leute vom Bau hatten ihre Arbeit nur für die Feier unterbrochen und machten nach den Ansprachen wieder weiter. Ein Vesperpaket am nächsten Tag sollte sie für den Verzicht auf Sekt und Snacks diesem Tag entschädigen.
Ein Stück Normalität
Pfister betonte, dass man mit der Feier »ein Stück Normalität« zurückbringen wollte. Schließlich gibt es guten Grund, auf den neuen Bau stolz zu sein, wenn er denn endgültig eingeweiht wird. Das soll Ende nächsten Jahres der Fall sein.
In dem vierstöckigen Gebäude sollen einige Aktivitäten des Unternehmens gebündelt werden, das auch seinen Hauptsitz in Mössingen hat. So sollen die Mitarbeiter der SMT, EDV-Firma der Benevit-Gruppe, hier unterkommen. Es wird eine Tagespflege für Senioren geben und eine betriebliche Kinderbetreuung sowie »Pflegemobil«, der ambulante Dienst der Unternehmensgruppe, die an 30 Standorten tätig ist und 26 stationäre Pflegeeinrichtungen betreibt mit rund 1 700 Plätzen in fünf Bundesländern. Rund 2 000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hat die Benevit-Gruppe.
Auf besonderes Interesse stoßen die dort geplanten 16 barrierefreien und altersgerechten Wohnungen. Dafür gebe es schon 28 Interessenten, verriet Pfitzer. »Sicher werden das noch mehr werden.« Man sei bemüht, die Interessen zu befriedigen.
Arbeitsplätze in der Innenstadt
Mössingens Oberbürgermeister Michael Bulander betonte, dass es wichtig sei, mitten in der Stadt Wohnraum für ältere Menschen anzubieten. »Eine Kleinstadt wie Mössingen lebt von kurzen Wegen.« Die würden Mössingen für alle Generationen zu einer lebenswerten Stadt machen.
Toll sei natürlich auch, dass mit dem Bau in Mössingen auch neue Arbeitsplätze entstehen. Diese »strategisch wichtige, zukunftsweisende Entscheidung« für den Neubau sei »ein Bekenntnis zur Stadt Mössingen«, freute sich Bulander und sprach daher von einem »freudigen Tag« für die Stadt und die Firma.
Auch Georg Dietz, der den Richtspruch für die Zimmerleute von Holzbau Dietz formulierte, betonte in seinem gereimten Anmerkungen, dass es gut sei, die Alten nicht zu vergessen. »Ich wünsche Ihnen einen schönen Lebensabend hier.« (GEA)
BENEVIT-GRUPPE
Die Benevit-Gruppe ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen, das seit 2004 Dienstleistungen für ältere, pflege- und betreuungsbedürftige Menschen erbringt. In den stationären Pflegeeinrichtungen gibt es überwiegend ein eigenes Hausgemeinschaftskonzept mit Wohngruppen, die in der Regel 14 Bewohner umfassen. (GEA)