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Aktuell Stuttgart 21

Landrat Walter will Klarheit beim Takt: Brandbrief an Winne Hermann

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann
Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann. Foto: Fabian Sommer/Archivbild
Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann. Foto: Fabian Sommer/Archivbild

KREIS TÜBINGEN. Landrat Joachim Walter will wissen, was Sache ist beim Deutschland-Takt. Denn es sind Zahlen im Umlauf, was die Verbindung von Tübingen nach Mannheim betrifft, die ihm nicht schmecken können. Bisher gibt es alle zwei Stunden eine Verbindung mit 1:28 Stunden Reisezeit. Das wäre die mit dem schnellen Zug nach Stuttgart in 43 Minuten ab Tübingen und Umstieg in den ICE in Stuttgart.

Nun heißt es, dass Reisende künftig 14 Minuten länger brauchen werden, weil sie die halbstündigen Regionalexpress-Züge nehmen müssten, was die Reisezeit inklusive zwanzigminütiger Wartezeit auf 1:42 Stunden ausdehnt. So die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen. Die Brisanz der Antwort liegt auch noch an anderer Stelle. Es wird nämlich mitgeteilt, dass diese Regelung »auf Wunsch des Landes Baden-Württemberg« erfolgt sei zwecks Optimierung der Anschlussknoten in Tübingen, Metzingen und Nürtingen, was Vorrang hätte. Auch schreibt die Bundesregierung, dass es im neuen Bahnhof lange Standzeiten von bis zu 21 Minuten geben könne als »Folge der Durchbindungswünsche des Landes Baden-Württemberg«.

Tauglich für Deutschland-Takt?

Daher will Walter nun vom grünen Verkehrsminister Winne Hermann in einem offenen Brief wissen, ob der Bahnhof Stuttgart 21 Deutschland-Takt-tauglich ist oder nicht und warum das Land nicht die aktuelle zweistündliche Verbindung von Tübingen nach Mannheim den neuen Fahrplanentwürfen zugrunde gelegt hat. Zudem interessiert ihn, ob die langen Standzeiten an den Vorgaben des Landes für den Regionalverkehr liegen.

Dass diese möglich sind, könnte immerhin auch ein Beleg für die von Kritikern bestrittenen Kapazitätsreserven sein. Oder sind die Standzeiten vielleicht gleichzeitig ein Indiz für Engpässe im regionalen Schienennetz, die einer optimalen Fahrplanung im Deutschland-Takt entgegenstehen?, fragt Walter.

Alles Fragen, die Walter möglichst bald beantwortet haben will. Schließlich ist dieses Thema gerade von großem öffentlichen Interesse. (GEA)