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Kritik von Kreis-CDU an Plänen der Tübinger Walter AG

Protest gegen den geplanten Stellenabbau bei Walter in Tübingen. FOTO: BERNKLAU
IG Metall Protest gegen den geplanten Stellenabbau bei Walter in Tübingen im September 2021. Foto: Martin Bernklau
IG Metall Protest gegen den geplanten Stellenabbau bei Walter in Tübingen im September 2021.
Foto: Martin Bernklau

TÜBINGEN. Premiumwerkzeughersteller Walter verschiebt Teile der Produktion von Tübingen nach Wuxi in China. Es gab deswegen nicht nur Proteste der Beschäftigten und der Gewerkschaft, sondern auch der politischen Parteien (wir berichteten). Nun hat sich auch der CDU-Kreisverband positioniert mit fast klassenkämpferischen Tönen. Bei der Entscheidung von Walter gehe es ja nicht darum, Maßnahmen zu ergreifen, die aufgrund von Corona und dem Ukraine-Krieg überlebenswichtig für das Unternehmen sind. »Die Verlagerung in ein Lowcostland wie China führt schlichtweg zu mehr Gewinn und zu geringeren Kosten«, heißt es in einer Pressemitteilung.

»Das ist moralisch höchst verwerflich«

Es sei ja auch einfach, an der Kostenschraube »Mitarbeiter« zu drehen und »ganz nebenbei die Arbeitsbedingungen in Deutschland gegen nicht vorhandene Rechte der Arbeitnehmer in China auszutauschen«. Der CDU-Kreisverband hält dies für »moralisch höchst verwerflich« und verurteilt das Vorhaben »massiv«. »Es ist gegenüber den Mitarbeitenden und letztlich der Tübinger Gesellschaft verantwortungslos.«

Gefordert wird daher, das Vorhaben nochmals zu überdenken und – falls die Entscheidung nicht mehr abzuwenden sei - »außerordentliche Bemühungen vonseiten der Stadt, gemeinsam mit dem Unternehmen Lösungen für die betroffenen Arbeitnehmer zu finden«. Schlicht die »Hoffnung« auf einen guten Sozialplan, wie es von Boris Palmer gewünscht werde, reiche nicht aus. (p)