KREIS TÜBINGEN. Mit der Vereidigung von Hendrik Bednarz hat das Land Baden-Württemberg nun einen SPD-Landrat bekommen. Das würdigten einige Parteigenossen: Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Martin Rosenmann verfolgte zusammen mit Tübingens Kulturbürgermeisterin Gundula Schäfer-Vogel und dem Gomaringer Willi Kemmler die Vereidigung. Bednarz will sich aber weniger an der Parteipolitik, als an Sachthemen orientieren. Man müsse sich in schwierigen Zeiten über Fraktionsgrenzen hinweg zusammenraufen, sagte er bei seiner Antrittsrede im Landratsamt. Er betonte aber auch: »Wir sind in schwierigen Zeiten, aber das Land hat schon wesentlich schwierigere Zeiten erlebt.« Allerdings sei die Einbringung es Haushalts gleich zu Beginn der Amtszeit »keine triviale Aufgabe«.
Zuvor hatte Regierungspräsident Klaus Tappeser Bednarz vereidigt. Er wünschte dem frisch gebackenen Landrat »Führungsstärke, Empathie und die Fähigkeit zum Dialog«. Schließlich sei der Landkreis Tübingen mit seiner kulturellen und wissenschaftlichen Landschaft etwas ganz Besonderes. In den aktuellen Krisen wie Klimawandel, Krieg in Europa, Digitalisierung und Angriff auf die Demokratie seien »handfeste Lösungen« gefragt. Dabei wolle das Regierungspräsidium dem Landratsamt und den Kommunen als Partner stets zur Seite stehen. »Wir haben überhaupt kein Interesse, Haushalte abzulehnen.«
Brücken bauen und unterschiedliche politische Lager zusammenbringen", darin sieht Thomas Hölsch die Aufgabe des neuen Landrats. Bei der Vereidigung sprach der Dußlinger Bürgermeister in seiner Funktion als erster stellvertretender Vorsitzender des Kreistags und Vorsitzender des Kreisverbands Tübingen des Gemeindetags. "Die Ausgangslage war noch nie so ernst wie heute", sagte Hölsch. Der historische Einbruch der kommunalen Finanzen sei Realität. "Die Ausgaben steigen ungebremst, während die Einnahmen stagnieren." Die Handlungsfähigkeit der Kommunen sei in Gefahr. Umso wichtiger sei gegenseitiges Vertrauen. Hölsch zeigte sich zuversichtlich, dass "wir in Zukunft ein gutes und konstruktives Miteinander haben werden". (GEA)


