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Im der Tübinger Uni-Klinik geht eine mobile Raucherambulanz an den Start

Pünktlich zum Weltnichtrauchertag geht die Mobile Raucherambulanz des Uni-Klinikums an den Start

Genuss oder Sucht? Beim Tabak-Konsum stellt sich diese Frage nicht bloß am Weltnichtrauchertag.  FOTO: OSTROP/DPA
Genuss oder Sucht? Beim Tabak-Konsum stellt sich diese Frage nicht bloß am Weltnichtrauchertag. FOTO: OSTROP/DPA
Genuss oder Sucht? Beim Tabak-Konsum stellt sich diese Frage nicht bloß am Weltnichtrauchertag. FOTO: OSTROP/DPA

TÜBINGEN. Pünktlich zum Weltnichtrauchertag am Mittwoch, 31. Mai, geht am Universitätsklinikum Tübingen die Mobile Raucherambulanz an den Start. Sie unterstützt stationäre Patienten und Patientinnen dabei, mit dem Rauchen aufzuhören. Denn erfahrungsgemäß ist ein Krankenhausaufenthalt ein »teachable moment«, ein Zeitfenster, in dem die Motivation von Rauchenden zum Aufhören höher liegt als im gewohnten Alltag.

Nikotin hat ein ähnlich hohes Abhängigkeitspotenzial wie Heroin. Rauchen gilt nicht ohne Grund als Suchterkrankung. Aus diesem Grund ist es auch nicht verwunderlich, dass die wenigsten Raucherinnen und Raucher erfolgreich sind mit ihrem Vorsatz, das Rauchen zu beenden.

»Ein Krankenhausaufenthalt ist eine gute Gelegenheit, ein Leben frei von blauem Dunst zu beginnen«, sagt Professor Dr. Anil Batra, Leiter der Sektion Suchtforschung und Suchtmedizin an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Ein Rauchstopp kann zudem den Verlauf und die Prognose von Erkrankungen deutlich verbessern: »Wunden heilen besser, das Infektions- und Thromboserisiko verringert sich, der Bedarf an Narkotika und Schmerzmitteln ist geringer, die Therapie wirkt besser«, nennt der Suchtmediziner einige Beispiele.

Daher haben nun das Comprehensive Cancer Center (CCC) Tübingen-Stuttgart und die Sektion Suchtforschung und Suchtmedizin ein besonderes Hilfsangebot auf den Weg gebracht: Eine Mobile Raucherambulanz, die Menschen in einem besonders empfänglichen Moment – während des Krankenhausaufenthaltes – aktiv und individuell dabei unterstützt, von der Zigarette loszukommen. Möglich gemacht wurde dieser Service durch eine Spendenaktion des CCC Tübingen-Stuttgart.

»Mit dem Rauchen aufzuhören, ist die beste Krebsprävention«, findet Professor Sara Brucker, Sprecherin des CCC Tübingen-Stuttgart. Denn: Rauchen ist für 17 Prozent der Gesamtmortalität in Deutschland verantwortlich und verursacht rund 90 Prozent aller Lungenkrebsfälle. »Gut, dass wir mit der Mobilen Raucherambulanz unseren rauchenden Patientinnen und Patienten jetzt helfen können, die Klinik rauchfrei zu verlassen.«

Die Mobile Raucherambulanz ist ein freiwilliges Angebot, das sich an alle stationären Patientinnen und Patienten richtet. Das bisherige Rauchverhalten und vorangegangene Aufhörversuche werden mit einem Suchttherapeuten oder einer Suchttherapeutin besprochen. Es wird ein für den Patienten beziehungsweise die Patientin individuell passender Weg aus der Abhängigkeit erarbeitet. Nach der Entlassung steht der Arbeitskreis Rauchentwöhnung, angegliedert an die Sektion Suchtforschung und Suchtmedizin, für eine telefonische Nachbetreuung zur Verfügung. Wer ohne Klinikaufenthalt mit dem Rauchen aufhören will, bekommt in Tübingen ebenfalls Unterstützung beim Arbeitskreis Rauchentwöhnung. (eg)

 

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