MÖSSINGEN. In dem eng bebauten Areal suchte der Pilot nach einer geeigneten Fläche, ehe er kurz vor 12 Uhr langsam auf der kleinen Schulwiese neben der Öhrnbachstraße zur Landung ansetzte. Auf dem nahe gelegenen Spielplatz der Grundschule war eine Schülerin in der letzten Pause am Vormittag beim Klettern gestürzt. Sie hatte sich im Bereich der Schulter verletzt. Da nicht auszuschließen war, dass auch die Wirbelsäule betroffen sein könnte, wurde der Hubschrauber als schonendstes Transportmittels in die Klinik angefordert.
Der fliegende Notarzt war vom DRK nachalarmiert worden, nachdem sich die Besatzung eines zuvor eingetroffenen Rettungswagens ein Bild vom Verletzungsmuster gemacht hatte.
»Das war für uns natürlich der ungünstigste Zeitpunkt: Ein spektakulärer Rettungseinsatz kurz vor Schulschluss«, sagte Rektorin Birgit Baumeister. »Um die Versorgung der verletzten Schülerin nicht zu beeinträchtigen und um das Kind vor Schaulustigen zu schützen, haben wir alle Lehrern angehalten, die Kinder in den Klassenzimmern bis zum Einsatzende zurückzuhalten.« Eltern, die ihre Kinder abholen wollten, wurden im Schulhof von der Schulleitung informiert.
Erst als die Patientin auf der Trage flugfertig verpackt war, durften die Kinder den Start des Hubschraubers von den Fenstern aus beobachten. »Wir hoffen, dass die Schülerin keine gravierenden Verletzungen erlitten hat und bald wieder bei uns ist«, wünschte sich die Rektorin. Am Mittwoch soll der Rettungseinsatz mit der gesamten Schülerschaft thematisiert werden. (GEA)