TÜBINGEN. Man nehme Rhythmische Sportgymnastik, Weltklasse-Artistik und einen Schuss Humor. Und schon hat man drei Hauptbestandteile der Gala des Schwäbischen Turnerbundes im Jahr 2020 am Freitag in der Horn-Arena in Tübingen. In 16 Programmpunkten präsentierten die Turner eine große Bandbreite und dazu einige absolute Höchstleistungen.
Für den schwungvollen Einstieg sorgten wie stets lokale Gruppen. Denn bei aller Perfektion der internationalen Spitzenleute und ihren bejubelten Darbietungen weiß man beim Verband und beim Turngau Achalm: Die Arbeit in den Vereinen ist die Basis. Diesmal demonstrierten dies die Kinder der Spvgg Mössingen, die Sportgymnastinnen der TSG Tübingen und die Rope-Skipperinnen des TSV Dettingen, die sogar schon bei Europameisterschaften turnten. Auch für den Nachwuchs und dessen Vorführungen in unterschiedlichen Schwierigkeits-Graden gab’s viel Applaus.
Ungewöhnliche Geräte
Humorvoll zeigte sich Clownin Rosemie. Einen Steptanz mit einem Mund voller Bonbons hatte unter den Besuchern noch niemand erlebt. Und ihre Jodler konnten sich hören lassen. Auf der Suche nach einem Opfer im Publikum stieß die Komikerin ausgerechnet auf Roland Hocker vom staatlichen Schulamt, den sie nach einer Mitmachaktion mit freundlichen Ratschlägen versorgte: »Können Sie auch sowas? Nein? Hätten sie halt was Gescheites gelernt. Aber Sie können sich ja umschulen lassen.«
Wahre Meisterschaft zeigten die Stars und die beiden jungen Showteams – wobei neben Barren, Reck und Schleuderbrett reichlich ungewöhnliche Turngeräte zum Einsatz kamen. So das Cyr-Wheel, ein doppelter Fangstuhl oder kunterbunte leuchtende Bauklötze, aus denen sich die Ukrainerin Viktoria Gnatiuk im Handstand ein Podest baute.
An diesem Abend ging’s nicht um Wertungsnoten und Platzierungen. Die Stars turnten losgelöst von Wettkampfregeln und bekamen statt Höchstpunktzahlen von einer strengen Jury kräftigen Applaus von einem begeisterten Publikum, wie man das von Spitzen-Varieté und Zirkus-Manegen kennt. (GEA)