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Engler als Uni-Rektor wiedergewählt: Kupferbau-Besetzer protestieren

Lautes Klatschen und höhnische Jubelrufe: »Lang lebe der König«. Etwa 50 Studierende begleiteten die Wahl von Uni-Rektor Bernd Engler in Tübingen mit ihrem Protest und machten die Veranstaltung zum Happening

In ihren Augen handelte es sich nicht um eine demokratische Wahl, sondern eher um eine Ernennung. Die Kupferbau-Besetzer überrei
In ihren Augen handelte es sich nicht um eine demokratische Wahl, sondern eher um eine Ernennung. Die Kupferbau-Besetzer überreichten Engler vorher eine Krone. Foto: Joachim Kreibich
In ihren Augen handelte es sich nicht um eine demokratische Wahl, sondern eher um eine Ernennung. Die Kupferbau-Besetzer überreichten Engler vorher eine Krone.
Foto: Joachim Kreibich

TÜBINGEN. Ein Kandidat ohne Konkurrenten. Eine einzige Nein-Stimme und 34 zu seinen Gunsten. Eine klare Sache oder? Die Wahl des seit 2006 amtierenden Amerikanistik-Professors in der Neuen Aula war für die Mitglieder des Senats und des Unirates eine Bestätigung seiner Erfolgsbilanz. Die Wahl war vorgezogen worden, weil der 64-Jährige im Jahr 2020 nach Erreichen der Altersgrenze nicht mehr hätte antreten können. So kann er bis 2024 die Geschicke der Uni Tübingen lenken.

Die Studierenden sahen das als Farce. Mit Transparenten und Flugblättern hatten sie das Vorgehen kritisiert und Plätze im Saal eingenommen. Vor Beginn der Veranstaltung überreichten sie Engler eine Krone und wiederholten ihren Protest gegen die Cyber-Valley-Pläne in Tübingen.

Gratulation nach der Entscheidung (von links): der Vorsitzende des Unirates, Bernhard Sibold, Bernd Engler und Wolfgang Rosensti
Gratulation nach der Entscheidung (von links): der Vorsitzende des Unirates, Bernhard Sibold, Bernd Engler und Wolfgang Rosenstiel, Dekan der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät. Foto: Joachim Kreibich
Gratulation nach der Entscheidung (von links): der Vorsitzende des Unirates, Bernhard Sibold, Bernd Engler und Wolfgang Rosenstiel, Dekan der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät.
Foto: Joachim Kreibich

Engler betonte, an der Tübinger Uni gelte eine »Zivil-Klausel«. Der Vorwurf, es werde Forschung für die Rüstungs-Industrie betrieben, sei falsch. Auch die Sorge, die Institute erzeugten zusätzliche Knappheit auf dem Wohnungsmarkt, stimme so nicht. (GEA)