KREIS TÜBINGEN. Altpapier sammelnde Vereine dürfen sich aller Wahrscheinlichkeit nach bald freuen: Rückwirkend für das Jahr 2022 plant der Kreistag eine Ergänzungszahlung in Höhe von 100 Euro pro metrischer Tonne angeliefertem Altpapier. »Die Vereine werden’s nicht bereuen, wenn sie dabeibleiben«, sagte Landrat Joachim Walter mit Blick auf die Zukunft.
Die Ergänzungszahlung verstehe sich als Bonus zu den regulär anberaumten 49 Euro pro Tonne geliefertem Altpapier und komme daher obendrauf. Unterm Strich also 149 Euro pro Tonne – netto, wohlgemerkt.
Das Einführen der blauen Altpapiertonne 2018 hat das Sammelsystem der Vereine nicht zum Erliegen gebracht. »Beides – Altpapiertonne und Bündel – muss für ein funktionierendes System zusammenkommen«, stellte Sabine Kracht (SPD) fest. Unter anderem sind in Ofterdingen, Nehren, Gomaringen, Kusterdingen und Kirchentellinsfurt die Vereine regelmäßig unterwegs, um die von den Bürgern bereitgestellten Bündel am Straßenrand abzuholen.
Eine dauerhafte Erhöhung von 49 Euro auf 79 Euro pro Tonne, wie von Kracht vorgeschlagen, sei aber nicht möglich, wie Sybille Kiefer, Abteilungsleiterin des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises Tübingen sagte: »Die Altpapierpreise sind zurzeit mit 60 Euro indexgebunden.« Als Betrieb dürfe man Vereine auch nicht subventionieren. »Der Betrag ist auch sauber berechnet, wir können nicht höher gehen«, sagte Walter dazu.
Die Höhe der Ergänzungszahlung ergibt sich aus dem Restbetrag, der nach Abzug der Sammelkosten von den Erlösen verbleibt. Dabei werden neben anderen Faktoren auch Transport- und Verwaltungskosten berücksichtigt. Je nach Sammelmenge können die Vereine Nachzahlungen von vierstelligen Kleinbeträgen bis zu rund 74 000 Euro erhalten. (pru)