TÜBINGEN. Sie hielten Plakate mit Aufschriften wie »Tierfrei forschen« und »Affenversuche beenden« hoch. In ihrer Mitte ertönten qualvolle Schreie, einer war als Affe verkleidet. Am Freitagnachmittag demonstrierten neun Aktivisten der Tierschutzorganisation Peta vor dem Regierungspräsidium Tübingen.
Sie wiesen damit auf die Experimente an Affen hin, die mit Genehmigung der Behörde an mehreren Einrichtungen der Universität Tübingen durchgeführt werden. 2014 haben Undercover-Aufnahmen aus dem Max-Planck-Institut in Tübingen massive Proteste ausgelöst und den Tiermissbrauch in diesem Fall beendet. Nicht weit entfernt, am Hertie-Institut für klinische Hirnforschung, am Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften und am Institut für Neurobiologie, finden die grausamen Operationen und Experimente am Gehirn lebender Affen zum Teil aber noch statt, so PETA.
Selbst unter weniger invasiven Eingriffen führten die Tiere ein entbehrungsreiches Leben in Gefangenschaft. Peta forderte mit der lautstarken Aktion dazu auf, diese gewaltvolle und unnötige Praxis nicht länger zu genehmigen.
Für ein Umdenken
»Ein Ende dieser grausamen und aus wissenschaftlicher Sicht fragwürdigen Methoden ist längst überfällig«, so Aktionskoordinator Steffen Lenhardt. »Wir fordern, dass die Versuche an Affen gestoppt und stattdessen ethisch vertretbare tierversuchsfreie Forschung auf den Weg gebracht wird.« (GEA)