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Aktuell Handwerk

Bunte und lebendige Modernisierung

Richtfest des neuen Internatsgebäudes und des Anbaus der Bildungsakademie Tübingen. Umbau bei laufendem Schulbetrieb. Fertigstellung für nächstes Jahr geplant

Links im Bild ist das zukünftige Internatsgebäude, rechts der Anbau der Bildungsakademie Tübingen, dazwischen der künftige Innen
Links im Bild ist das zukünftige Internatsgebäude, rechts der Anbau der Bildungsakademie Tübingen, dazwischen der künftige Innenhof. FOTO: STB
Links im Bild ist das zukünftige Internatsgebäude, rechts der Anbau der Bildungsakademie Tübingen, dazwischen der künftige Innenhof. FOTO: STB

TÜBINGEN. »Die Feierstunde hat geschlagen, es ruht die geübte Hand«, gab Markus Buck, Polier bei der Firma Brodbeck, den Richtspruch aus und kippte ein Glas Rotwein. Die Rohbauten stehen, gehämmert wurde selbst am Freitagnachmittag beim Richtfest noch. Vom Innenhof aus betrachtet links entsteht ein neues Internatsgebäude, rechts wird an die bestehenden Werkstätten und Schulräume der Bildungsakademie Tübingen angebaut. Die Kosten betragen zehn Millionen Euro, Land und Bund geben Zuschüsse. Baubeginn war 2017, Fertigstellung wird voraussichtlich 2019 sei. Die Eröffnung könnte sich aber durchaus auf 2020 verzögern, berichteten Planer.

»Auf diesen Tag habe ich mich gefreut wie auf Weihnachten«, sagte Harald Herrmann, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen vor rund 50 Gästen. Aus- und Weiterbildung sei eine wichtige Aufgabe des Handwerks, die moderne Strukturen brauche. Gebaut wurde das Zentrum 1982. »Nach 30 Jahren war es nicht mehr zeitgemäß, das Internat abgewohnt«, so Herrmann. Aus Sicht der Behörden sei es außerdem nicht sicher genug gewesen – sie hatten aus Brandschutzgründen ein Fluchtgerüst für alleine fast 400 000 Euro gefordert. »Das haben wir nicht gemacht«, sagte Herrmann. Stattdessen wurde das Internat komplett geschlossen.

Auf lange Sicht sei es aber nötig, da viele Auszubildende auch aus anderen Landkreisen für den Blockunterricht nach Tübingen kämen. Derzeit werden laut Herrmann außerdem 17 Einzelwerkstätten umgebaut. »Und das während des täglichen Schulbetriebs«, so der Handwerkspräsident. Vor allem in diesem heißen Sommer sei das eine echte Leistung gewesen. »Wir sind noch lange nicht fertig.«

Architekt Walter Fritz vom Büro Ackermann und Raff zeigte auf, wie der öffentliche Vorplatz von den Parkplätzen her aussehen soll und wie der Innenhof mit Bäumen und Sitzbänken gemütlich wird. Im Internatsgebäude werden sich die Kantine, Büroräume und ein Sportraum Richtung Mühlbach im Erdgeschoss befinden. In den beiden Stockwerken darüber entstehen 32 Zimmer. Im Anbau werden neue Werkstätten etwa für Fahrzeug- und Holzlackierung und gut ausgestattete Seminarräume eingerichtet. Bislang, so Fritz, sei der Bau unfallfrei verlaufen. »Jetzt sieht alles noch grau aus, aber später wird es bunt und lebendig.« (stb)