TÜBINGEN/REUTLINGEN. Die Tübinger haben die Innenstadtstrecke der Regional-Stadtbahn per Bürgerentscheid gekippt. Damit musste das ganze Projekt neu durchgerechnet werden. Dabei geht’s um viel Geld. Denn die Fördermillionen fließen nur, wenn der Nutzen erwiesen ist.
In den Rathäusern und den Landratsämtern der Kreise Reutlingen, Tübingen und Zollernalb darf man aufatmen. Das Ergebnis der standardisierten Bewertung liegt nun vor. Das Gutachterbüro PTV aus Karlsruhe hat einen Nutzen-Kosten-Indikator von ungefähr 1,1 ermittelt. Damit liegt man über dem kritischen Wert. Die Regional-Stadtbahn ist damit voll förderfähig.
Auch ohne die Tübinger Innenstadtstrecke können also die Planungen weitergetrieben werden. In der Vorlage, die der Zweckverband heute, Freitag, um 14.30 Uhr berät, heißt es: »Hierdurch hat die Region die benötigte Sicherheit zur Fortsetzung des gesamten Projekts und seiner Einzelstrecken.«
Bei der Modellierung des Verkehrs wurde offenbar klar, dass die Regional-Stadtbahn Neckar-Alb die gewünschte Verkehrsverlagerung tatsächlich erreichen kann. In allen Abschnitten würden zum Umstieg auf den ÖPNV bewegt. »Jedes Teilprojekt trägt zu den positiven verkehrlichen Effekten des Gesamtnetzes bei.«
Bei 19 700 Fahrten je Werktag steigt jemand künftig vom Pkw auf den ÖPNV um. Hinzu kommen rund 3 800 »induzierte Fahrten« täglich – wenn Leute ohne die Regional-Stadtbahn ihre Fahrt gar nicht unternommen hätten (zum Beispiel, weil sie mit dem heutigen ÖPNV nach dem Theaterbesuch nicht wieder nach Hause kommen). (-jk)