TÜBINGEN. Die Nachricht hat eingeschlagen wie eine Bombe: Deutschland setzt die Impfungen mit Astrazeneca vorläufig aus. Vorausgegangen waren Meldungen von Blutgerinnseln im zeitlichen Zusammenhang mit einer Corona-Impfung mit dem Präparat, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit. Es handele sich um einen vorsorglichen Schritt, dem eine entsprechende Empfehlung des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) vorangegangen sei, sagte ein Sprecher. Der Impfstopp ist ein herber Rückschlag für die ohnehin holprige Impfkampagne in Deutschland mit Auswirkungen auf die Impfzentren in der Region, die jetzt Termine absagen müssen.
»Wir haben die Anweisung, alle Impfungen mit Astrazeneca umgehend einzustellen«, teilt die Pressesprecherin des Tübinger Landratsamts, Martina Guizetti, auf GEA-Anfrage mit. Da das Zentrale Impfzentrum in Tübingen für Montag und Dienstag ohnehin keinen Astrazeneca-Impfstoff bekommen habe, habe die Absage für diese beiden Tage keine Relevanz. Das Land hatte diesen Engpass mit eine Biontech-Sonderlieferung überbrückt. Diese Impfungen finden auch wie geplant statt. Am Dienstag wurde bekannt, dass im Tübingert Impfzentrum auch die Termine am Mittwoch nicht abgesagt werden müssen.
1.440 Termine im Reutlinger Impfzentrum abgesagt
Erst von Mittwoch an wären wieder regulär Impfungen mit Astrazeneca vorgesehen. »Diese können dann nicht stattfinden«, so Guizetti. Heute Abend besprechen die Impf-Verantwortlichen in Tübingen, wie viele Impfungen genau abgesagt werden müssen. »Wir warten auch auf weitere Anweisungen vom Land«, sagt Guizetti. Betroffene der Impf-Absagen in Tübingen erhalten eine automatisierte E-Mail.
Aus dem Reutlinger Kreisimpfzentrum gibt es schon konkrete Zahlen: Dort müssen in dieser Woche 1.440 Astrazeneca-Impftermine abgesagt werden, teilt das Landratsamt mit. Die Impflinge werden über die Absage nach Möglichkeit telefonisch informiert, heißt es. Und: »Die Biontech-Impfungen werden unverändert fortgeführt.« (GEA)