TÜBINGEN. Seit mehreren Wochen werden Fahrbahnen verschwenkt und behelfsmäßig markiert, Bauzäune aufgestellt, Gräben aufgerissen und Rohre ausgetauscht. Das große Vordach am Hauptbahnhof musste weichen: Die Bauarbeiten auf dem Busbahnhof in Tübingen unübersehbar im Gange. »Doch das sind alles nur vorbereitende Maßnahmen«, heißt es im Tübinger Rathaus.
Die Entscheidung über den Umbau des zentralen Omnibusplatzes und die Gestaltung des Areals bis zum Anlagensee steht jetzt an. Der Tübinger Gemeinderat will heute, Donnerstag, 19. Dezember, den Baubeschluss für das 19-Millionen-Euro-Projekt fällen. Das Vorhaben ist umfangreich und zieht sich in mehreren Teilprojekten bis Ende 2023. Für die einzelnen Abschnitte sind viele Varianten diskutiert worden.
Platz für 2 000 Fahrräder
Aufmerksamkeit erregte vor wenigen Tagen ein Vorstoß der Fridays-for-Future-Aktivisten. Sie wollten den Tiefgaragen-Neubau am Bahnhof mit 80 Plätzen ersatzlos streichen. Das eingesparte Geld solle direkt in Fahrrad-Infrastruktur und Nahverkehr fließen. Der zuständige Gemeinderats-Ausschuss ist dieser Argumentation nicht gefolgt. Die 80 Auto-Stellplätze sind schon eine abgespeckte Version. Zuvor waren 130 im Gespräch gewesen. Handel und Gewerbe hätten die größere Lösung favorisiert.
Zur großen Neugestaltung gehört auch eine Radstation. Sie befindet sich noch im Planungsstadium und soll etwa 1 100 Fahrrädern Platz bieten. Das dezentrale Konzept beinhaltet insgesamt 2 000 Stellplätze für Radler auf dem gesamten Areal.
Profitieren sollen von dem Umbau nicht nur die Bus-Passagiere, sondern alle Nutzer und auch Spaziergänger. In den Plänen ist eine deutliche Aufwertung für den Anlagensee vorgesehen. Er soll zwar kleiner, aber deutlich ansprechender werden. Bis Herbst 2020 kann der Park noch für Veranstaltungen genutzt werden. (-jk)