KUSTERDINGEN-JETTENBURG. Dass die Kreuzung an der Anschlussstelle der B 28 bei Jettenburg, der Kreisstraße 6907 und der Zufahrt ins Industriegebiet Mark-West einen Unfallschwerpunkt im Kreis darstellt, hat nicht nur eine Verkehrsschau vor zwei Jahren ergeben. Innerhalb von zwei Jahren kam es dort zu elf teilweise schweren Unfällen. Kreis und Kommune haben daher beschlossen, sie durch einen Kreisverkehr zu entschärfen.
Die Bauarbeiten beginnen am Dienstag, 28. August. Dann ist die Kreuzung sowohl für den Straßenverkehr als auch für Radfahrer und Fußgänger gesperrt. Die Maßnahme dauert voraussichtlich bis Ende November. Dadurch ergeben sich für den Busverkehr etliche Änderungen; Die Linien 10/7611 (Tübingen–Kusterdingen–Jettenburg–Reutlingen) sowie 7605 (Kirchentellinsfurt–Kusterdingen–Mähringen–Jettenburg–Reutlingen) werden zwischen Jettenburg und dem Industriegebiet Mark West über die B 28 umgeleitet. Die Haltestelle »Betzingen NMI« kann während der Umleitung nicht bedient werden, Fahrgäste können die etwa 300 Meter entfernte Haltestelle »Betzingen Aspenhaustraße« nutzen.
Neue Fuß- und Radwege
Auch die Haltestelle »Mähringen Im Bühl« wird in der Zeit nicht angefahren. Ersatzweise können Fahrgäste die Haltestellen »Mähringen Ortsmitte« beziehungsweise »Betzingen Aspenhaustraße« ein- und aussteigen. Bei einigen Fahrten von und nach Reutlingen kann Jettenburg nicht bedient werden. Darüber hinaus ändern sich die Abfahrts- und Ankunftszeiten der Busse. Die Fahrpläne der betroffenen Buslinien gibt es in Kürze unter www.naldo.de.
Durch den Umbau der Kreuzung zu einem Kreisverkehr wird auch der Verkehrsfluss verbessert. Als Nebeneffekt entfällt durch den Neubau die ohnehin notwendig gewordene Sanierung des Straßenbelages in diesem Bereich. Zur Stärkung des nicht motorisierten Verkehrs werden entlang des Kreisverkehrs neue Fuß- und Radwege angelegt. Die breiten Fahrbahnteiler am Kreisverkehr werden für den kreuzenden Fuß- und Radverkehr als Querungshilfen ausgebildet und erlauben zukünftig eine sichere Querung.
Um die Bauzeit möglichst kurz zu halten und um unnötige Baukosten zu vermeiden, wird der Kreisverkehr an einem Stück, unter Vollsperrung der Kreuzung gebaut. Um den ÖPNV nicht zu stark einzuschränken, erhält der Busverkehr eine Durchfahrtsmöglichkeit. Die Umleitungen werden großräumig ausgeschildert. Der Radweg zwischen dem Gewerbegebiet Mark-West und Jettenburg wird während der Bauphase über die B-28-Brücke östlich der gesperrten Kreuzung geführt.
Realisiert werden die Arbeiten als Gemeinschaftsmaßnahme unter der Federführung des Landkreises Tübingen zusammen mit dem Bund, der Stadt Reutlingen und der Gemeinde Kusterdingen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf über 900 000 Euro, wobei der Bund mit rund 500 000 Euro mehr als die Hälfte der Finanzierung übernimmt. Der Anteil des Kreises wird, im Rahmen des Programms zur Förderung der kommunalen Verkehrsinfrastruktur, mit 86 000 Euro vom Land finanziell unterstützt. (la)